Bedrohte Art: Biber macht es sich am Lindenauer Hafen gemütlich

Von Lutz Brose

Leipzig - Der Lindenauer Hafen im Westen von Leipzig wird bislang in keinem Biber-Monitoring aufgeführt. Dabei haben die Nagetiere dort schon dutzende Bäume umgelegt.

Als "Sanduhr" werden die charakteristischen Nagespuren von Bibern bezeichnet.
Als "Sanduhr" werden die charakteristischen Nagespuren von Bibern bezeichnet.  © Lutz Brose

Wassersportler berichten, dass im Spätherbst vergangenen Jahres die ersten "Sanduhren" (so werden die Nagespuren der Biber bezeichnet) auf den Hafeninseln entdeckt worden sind.

Inzwischen wurden Dutzende Bäume, auch Starkbäume, gefällt. Bei einigen fehlt nur noch ein kräftiger Windstoß, bis sie umfallen. Manche Pfade sind wegen umgestürzter Bäume nicht mehr zugänglich.

In Leipzig galt der Biber lange als ausgerottet, siedelte sich ab circa 2015 an Weiße Elster und später am Elsterflutbett wieder an. Jetzt sogar dicht an ein Wohngebiet, wo viele Spaziergänger und Angler unterwegs sind.

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Der Biber ist wie der Eisvogel streng geschützt. Der Lindenauer Hafen dürfte wegen der neuen Besucher für den Bootsverkehr aber nicht gesperrt werden. Der Hafen wurde erst 2015 für rund zehn Millionen Euro Baukosten an den Karl-Heine-Kanal angeschlossen.

Biber gelten als gesellige Familienbande, die meist aus den Elterntieren und den letzten zwei Jungtiergenerationen bestehen.

In direkter Nähe zu einem Wohngebiet ist der Biber fleißig am Nagen.
In direkter Nähe zu einem Wohngebiet ist der Biber fleißig am Nagen.  © Lutz Brose

Zwischen April und Juni bringen die Weibchen ein bis vier Junge zur Welt. Danach müssen die ältesten geschlechtsreifen Biber das elterliche Revier verlassen.

Titelfoto: Lutz Brose

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