Von Anke Brod
Leipzig - Kaum installiert und schon beschmiert: Seit Mittwoch steht im Leipziger Ortsteil Mölkau eine brandneue Blitzersäule. Einen Tag später war das Gerät bereits mit roter Farbe besudelt. Ist die Säule in diesem viel befahrenen Teil der Mess(e)stadt künftig Freund oder Feind? TAG24 ging der Sache nach.
Seit vielen Jahren klagen die Anwohner von Mölkau über den Durchgangsverkehr. Sogar Demonstrationen gegen die täglichen Blechlawinen gab es an den neuralgischen Stellen schon.
Wie die Stadt Leipzig auf TAG24-Anfrage sagte, müsse sich auch die Verwaltung mit der "berechtigten Abhilfeforderung" der Bevölkerung auseinandersetzen.
Ein Aspekt sei hierbei die Überwachung zur Einhaltung der höchstzulässigen Geschwindigkeit sowie der Stopp vor roten Ampeln, hieß es. Bei gerade vielerorts neu in Betrieb genommener Verkehrsüberwachungstechnik war es demnach dem Ordnungsamt wichtig, aktuell auch in Mölkau eine derartige Anlage aufzustellen.
"Die Errichtung der Säule zur Geschwindigkeits- und Rotlichtüberwachung konnte am Standort Sommerfelder Straße/Zweinaundorfer Straße in Fahrtrichtung Engelsdorfer Straße am 9. und 10. Juli abgeschlossen werden", berichtete Stadtsprecherin Franziska Schneider.
Ist der Gehweg überhaupt breit genug für den Blitzer?
In Mölkau wurden aber auch besorgte Stimmen laut: Das neue Messgerät befinde sich mitten in der Kurve auf dem Gehweg und stelle daher möglicherweise für Rollstuhlfahrer, Kinderwägen oder radelnde Kids eine Unfallgefahr dar, gaben einige Beobachter zu bedenken.
"Eine ausreichende Durchgangsbreite auf dem Gehweg zum Passieren von Fußgängern, Rollstühlen, Rollatoren oder radfahrenden Kindern unter zwölf Jahren wurde bereits in die Planung der Messstelle einbezogen", beruhigt indes die Stadt.
Demzufolge ist der Weg hinter der Säule auch für sich entgegenkommende Menschen breit genug.
Das habe sich bereits zur Inbetriebnahme gezeigt. Die Säule wurde den Angaben nach aus messtechnischen Gründen exakt an genannter Stelle positioniert.
Somit dürfte sich im Stadtteil Mölkau bald genau diese eine Frage erledigt haben: Ist das jetzt Kunst oder kann das weg?