Das kann teuer werden: Stadt kämpft gegen "Verschenke-Kisten"

Leipzig - Kleidung, Bücher, Spielzeuge oder sogar Möbel: In vielen Stadtteilen findet man mittlerweile Kisten mit der Aufschrift "Zu verschenken". Was gut gemeint ist, kann allerdings richtig teuer werden, denn es handelt sich um eine Ordnungswidrigkeit.

Was zu schade ist zum Wegschmeißen, bieten viele Leipziger ihren Nachbarn kostenlos und anonym auf der Straße an. (Symbolfoto)  © Annette Riedl/dpa

Wie David Quosdorf, Sprecher der Stadt Leipzig, auf Anfrage der Leipziger Volkszeitung mitteilte, handelt es sich bei den Kisten um "wilde Abfallablagerung". Das sei ein Verstoß gegen das Kreislaufwirtschaftsgesetz.

"Zu-verschenken-Kisten" würden laut Quosdorf zwar nicht offiziell in der Statistik des Ordnungsamtes erfasst, allerdings seien seit Januar 2024 mehr als 1500 Verstöße eingegangen.

Die Verstöße wurden primär von sogenannten Abfalldetektiven der Leipziger Stadtreinigung gemeldet, aber auch von Anwohnern, der Polizei und dem Amt für Umweltschutz.

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Die Besitzer der Kisten und damit auch die Täter werden allerdings nur selten erwischt, da es schwierig ist, nachzuweisen, wer hinter den Kisten steckt. Wer dennoch erwischt wird, dem drohen laut dem Pressesprecher Bußgelder zwischen 5 und 100.000 Euro. Entscheidend sei nämlich auch, wo die Kiste abgestellt wurde.

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Die Stadt Leipzig unterstützt zwar die Ideen der Verschenke-Kisten, verweist aber auch auf legale Alternativen, wie beispielsweise Tauschschränke. Hier sind die gebrauchten Gegenstände auch vor dem Wetter geschützt.

Die Leipziger Bloggerin Adelina Horn hat im vergangenen Jahr eine Übersicht über Tauschschränke im Stadtgebiet erstellt. Ihr findet sie hier.

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