Demo am Tag der Deutschen Einheit in Leipzig: Polizisten durch Reizgas verletzt!

Leipzig - Gleich neun Demonstrationen waren für den Tag der Deutschen Einheit in Leipzig angekündigt. Aus dem rechten Lager war einmal mehr ein Marsch über den Ring geplant, Gegendemonstranten wollten dies verhindern. Wie die Polizei am Abend mitteilte, wurden während der Proteste zwei Polizisten verletzt.

Leipzigs Polizei erwartet am heutigen Tag der Deutschen Einheit ein größeres Demonstrationsgeschehen in der Messestadt und hat deshalb schweres Gerät aufgefahren.
Leipzigs Polizei erwartet am heutigen Tag der Deutschen Einheit ein größeres Demonstrationsgeschehen in der Messestadt und hat deshalb schweres Gerät aufgefahren.  © Silvio Bürger

Der Behörde zufolge war es im Bereich des Dittrichrings aus einer Blockade heraus zu einem tätlichen Angriff gegen die Beamten gekommen.

Den gesamten Nachmittag über hatten Gegendemonstranten versucht, mit Sitzblockaden den Aufzug "Für Frieden, Freiheit und Selbstbestimmung" zu verhindern. Der Aufzug war zuvor als Marsch über den Leipziger Ring angekündigt worden. Jene Route, die seit 1989 als Symbol für die Friedliche Revolution und den Kampf der Ostdeutschen für Freiheit und Demokratie steht.

Laut einem Bericht der "Leipziger Volkszeitung" sollen die Organisatoren aus dem Umfeld der Querdenker stammen.

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Die Sitzblockaden führten dazu, dass der Aufzug immer wieder um- und später sogar zum Wilhelm-Leuschner-Platz zurückgeleitet werden musste.

Die Polizei sprach von einem grundsätzlich friedlichen Versammlungsgeschehen. Einzig auf den Angriff am Dittrichring wurde näher eingegangen.

Dabei sei unter anderem Reizgas in Richtung der Einsatzkräfte gesprüht wurden, wodurch schließlich die beiden Beamten verletzt wurden. Beide seien jedoch weiterhin einsatzfähig.

Polizei leitet mehrere Ermittlungsverfahren ein

Zahlreiche Menschen hatten sich am frühen Nachmittag auf dem Augustusplatz versammelt, um am Aufzug "Für Frieden, Freiheit und Selbstbestimmung" teilzunehmen.
Zahlreiche Menschen hatten sich am frühen Nachmittag auf dem Augustusplatz versammelt, um am Aufzug "Für Frieden, Freiheit und Selbstbestimmung" teilzunehmen.  © Einsatzfahrten Leipzig

Die Polizei leitete darüber hinaus mehrere Ermittlungsverfahren unter anderem wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, Beleidigung und Landfriedensbruchs ein.

Nach der Rückkehr zum Leuschner-Platz wurde der Aufzug "Für Frieden, Freiheit und Selbstbestimmung" gegen 17.45 Uhr beendet. Die Demo habe sich daraufhin schnell aufgelöst.

Laut Polizei bewegte sich die Zahl der Demo-Teilnehmer insgesamt im mittleren vierstelligen Bereich.

Leipzigs Linke zog indes von Connewitz aus in Richtung Innenstadt.
Leipzigs Linke zog indes von Connewitz aus in Richtung Innenstadt.  © Leipzig FireFighter
Mit Sitzblockaden verhinderten Gegendemonstranten immer wieder ein Weiterkommen des Aufzuges unter dem Motto "Für Frieden, Freiheit und Selbstbestimmung".
Mit Sitzblockaden verhinderten Gegendemonstranten immer wieder ein Weiterkommen des Aufzuges unter dem Motto "Für Frieden, Freiheit und Selbstbestimmung".  © Silvio Bürger

Erst vor einer Woche waren Anhänger verschiedener Lager bei Demonstrationen in Leipzig aneinandergeraten. Sieben Menschen wurden dabei verletzt.

Original-Meldung vom 3. Oktober, 15.22 Uhr. Zuletzt aktualisiert um 21.39 Uhr.

Titelfoto: Silvio Bürger

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