Gutachten zum gekappten Seen-Kanal: Böschung rutschte durch ansteigendes Grundwasser
Markkleeberg - Seit mehr als zwei Jahren ist die wassertouristische Kanalverbindung zwischen Markkleeberger und Störmthaler See wegen massiver Böschungsschäden gekappt. Fast genauso lang läuft die Ursachenforschung. Jetzt gibt ein erstes Gutachten Aufschluss darüber, was beim Bau der Seenverbindung schieflief.
Eine Kombination mehrerer ungünstiger Faktoren in dem Kippengelände habe dazu geführt, dass die Standsicherheit des Bauwerks in einen kritischen Zustand geriet, informierte der Bergbausanierer LMBV nach Vorlage des Gutachtens.
Der Expertise zufolge seien Kanal und Schleuse im Bereich des Grundwasserwiederanstiegs errichtet worden. Gebaut worden sei aber im Trockenen.
Bei der Planung habe man damals mit Prognosen aus Modellen gearbeitet, erklärte ein LMBV-Sprecher. Die hydrogeologischen Verhältnisse hätten sich jedoch ungünstig entwickelt. Zudem seien in der Planung Schritte unternommen worden, die sich mit den heutigen Erkenntnissen zur Grundwasserdynamik als nachteilig erwiesen. Details dazu gab die LMBV nicht bekannt.
Der 850 Meter lange Kanal samt Schleuse war erst 2013 eröffnet worden und galt als Schlüsselprojekt bei der Gestaltung der ehemaligen Tagebaulandschaft südlich von Leipzig. Im März 2021 wurde er gesperrt und ist seither mit einem Spundwandriegel und einem Stützwall stabilisiert.
Vollkommen offen ist, ob und wie Kanal und Schleuse saniert werden können. Dazu müssten erst verschiedene Varianten untersucht werden, teilte der LMBV-Sprecher mit.
Titelfoto: Jan Woitas/dpa