Insektensterben gefährdet Ökosystem: Deshalb braucht Leipzig mehr Blühinseln

Leipzig - Der Leipziger Umweltbund Ökolöwe will die Stadtverwaltung davon überzeugen, mehr Blühinseln zu pflanzen.

In Leipzig fehlt es laut Ökolöwe an Blühinseln.
In Leipzig fehlt es laut Ökolöwe an Blühinseln.  © Frank Rumpenhorst/dpa

"Der Frühling ist da und die ersten Wildbienen und Schmetterlinge sind unterwegs", so der Umweltbund zu den Hintergründen des Vorhabens. "Doch sie haben ein Problem: Leipzigs Straßen sind zu grau." Die vorhandenen Rasenflächen an Mittelstreifen oder auf Verkehrsinseln seien für das Überleben vieler Insektenarten nicht ausreichend.

Von dem von der Stadt 210 Hektar bewirtschafteten Verkehrsbegleitgrün werden aktuell nach Informationen von Ökolöwe nur 20 Hektar ökologisch gepflegt - trotz des eigentlichen Beschlusses, dies auf 70 Hektar auszuweiten.

"Wenn die Stadt nicht endlich einen Zahn zulegt, gibt es bald keine Insekten mehr zum Retten. Leipzigs Straßenränder müssen blühen - und das überall in der Stadt!", so der Appell der Umweltschützer.

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Inzwischen seien 71 Prozent der ursprünglich in Sachsen beheimateten Wildbienenarten und 49 Prozent der Käferarten ausgestorben oder vom Aussterben bedroht. Der Hauptgrund: Verlust der Lebensräume und Nahrungsquellen. Üppige Blumenanlagen sollen hier Abhilfe schaffen und dem Sterben entgegenwirken. Immerhin ist die Tier- und Pflanzenwelt abhängig von den Insekten.

Ökolöwe fordert: "Mehr Grün für Leipzig"

Um die Mengen an Straßenbegleitgrün in Leipzig zu steigern, hat Ökolöwe den Appell "Mehr Grün für Leipzig" gestartet, der von allen Unterstützern einfach auf ihrer Website unterschrieben werden kann.

Damit soll die Stadtverwaltung unter anderem auch dazu aufgefordert werden, auf Pflanzenschutzmittel, aggressive Substrate und häufiges Mähen der Blühflächen zu verzichten. Zudem sollen mehr Finanzmittel für die ökologische Pflege, moderne Geräte und Maschinen sowie Personal fließen.

"Nur so wird insektenfreundliche Grünflächenpflege verbindlich", heißt es in dem Aufruf.

Titelfoto: Frank Rumpenhorst/dpa

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