Insolventer Leipziger Straßenbauer hofft auf Rettung: Ist die Investorensuche geglückt?

Von Daniel Josling

Leipzig - Beim insolventen Leipziger Straßenbahnbauer Heiterblick verdichten sich die Hinweise auf einen möglichen Einstieg eines Investors.

Der Straßenbahnbauer Heiterblick hofft weiterhin auf Rettung.
Der Straßenbahnbauer Heiterblick hofft weiterhin auf Rettung.  © Waltraud Grubitzsch/dpa-Zentralbild/dpa

Das Unternehmen befinde sich bei der Suche nach einem Geldgeber "auf der Zielgeraden", teilte ein Sprecher mit. Man stehe hierfür mit mehreren Interessenten in Kontakt.

Aus Unternehmenskreisen heißt es, dass die Gespräche mit dem polnischen Schienenfahrzeughersteller Pesa weit fortgeschritten seien. Das Unternehmen bestätigte diese Information zunächst nicht.

Offiziell verweist Heiterblick darauf, dass das Unternehmen seit April ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung durchläuft. Ziel sei es, Kosten zu senken, Erlöse zu steigern und mit Kunden Vereinbarungen zur Fertigstellung bestehender Aufträge zu treffen.

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Die operativen Arbeiten liefen trotz Insolvenz weitgehend weiter, die Belegschaft befand sich zuletzt in Kurzarbeit.

Auch Görlitz zieht die Reißleine

Zwickau und Görlitz sind von ihren Lieferverträgen mit dem Leipziger Unternehmen inzwischen zurückgetreten.
Zwickau und Görlitz sind von ihren Lieferverträgen mit dem Leipziger Unternehmen inzwischen zurückgetreten.  © Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa

Unterdessen verliert Heiterblick einen weiteren wichtigen Auftrag. Nach Zwickau ist nun auch die Stadt Görlitz vom Liefervertrag zurückgetreten. Die Görlitzer Verkehrsbetriebe bestätigten im Stadtrat, dass die Gespräche zur Fortführung des Vertrags ergebnislos beendet worden seien.

Bereits geleistete An- und Sonderzahlungen in Höhe von mehr als 3,6 Millionen Euro sollen zurückgefordert werden.

Görlitz sucht nun einen neuen Hersteller für die acht geplanten Straßenbahnen. Für eine gemeinsame Ausschreibung mit Zwickau liegen den Angaben zufolge sechs Interessenbekundungen europäischer Anbieter vor. Angebote können bis Mitte Januar eingereicht werden. Spätestens 2028 sollen die neuen Fahrzeuge in Görlitz fahren.

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Heiterblick beschäftigt rund 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und kämpft seit Monaten mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Für Leipzig geht es bei einem möglichen Investoreneinstieg auch um die Sicherung der Fertigstellung der von der Stadt bestellten neuen Straßenbahnen.

Titelfoto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa

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