"Invasive gebietsfremde Art": Wasserpflanzen in Leipziger Kanal werden weggesenst
Leipzig - Seit Jahren wuchern in Leipzigs Kanälen eingeschleppte Wasserpflanzen. Besonders im Karl-Heine-Kanal wachsen sie in den Sommermonaten bis an die Gewässeroberfläche. Spezielle Fahrzeuge sollen nun erneut gegen die Plage zum Einsatz kommen.
Alles in Kürze
- Wasserpflanzen in Leipziger Kanal werden entfernt
- Invasive Art: Tausendblatt wächst bis zur Oberfläche
- Spezielle Fahrzeuge mähen Pflanzen im Karl-Heine-Kanal
- Wassertourismus leidet unter der Verkrautung
- Mäharbeiten starten am 16. Juni und dauern bis 27. Juni

"Der Bewuchs wird auf einer Breite von bis zu fünf Metern und etwa 1,6 Meter unterhalb der Wasseroberfläche entfernt", teilte die Stadt am Donnerstag mit.
Treffen solle es dabei primär das verschiedenblättrige Tausendblatt, eine invasive gebietsfremde Art.
Zum Einsatz kommen wie in den Vorjahren zwei spezielle Amphibienfahrzeuge mit höhenverstellbarem Schneidewerk. Die abgeschnittenen Pflanzen sollen anschließend mit einem Floß ans Ufer gebracht werden. Dort kann das Schnittgut dann abtropfen, verbliebene Insekten können derweil zurück ins Wasser krauchen.
Danach soll das gesammelte Material an zentralen Umschlagplätzen zusammengetragen und anschließend verwertet werden.

Der Wassertourismus leidet unter der Verkrautung

Der Karl-Heine-Kanal wird im Rahmen der Gewässerunterhaltung einmal im Jahr gemäht. Zeitpunkt und Umfang der Arbeiten werden dabei dem Pflanzenwachstum angepasst. Damit soll einerseits die ökologische Funktion des Fließgewässers erhalten bleiben und andererseits die öffentliche Nutzung durch die Leipziger sowie die Besucher der Stadt gewährleistet sein.
Besonders der Wassertourismus leidet unter den bis an die Oberfläche wuchernden Pflanzen. Im Dickicht des Tausendblatts wird jeder Ruderschlag zur Kraftanstrengung. Auch bei motorisierten Booten führt die Verkrautung zu Problemen.
Häufig werden Pflanzen wie das Tausendblatt für Aquarien oder Teiche gekauft und finden auf verschiedene Weise ihren Weg in die Natur. Sei es durch leichtsinnige Menschen oder im Gefieder einer Ente, die nach ihrem Aufenthalt im Gartenteich den Karl-Heine-Kanal anfliegt.
Hohe Temperaturen und der Einsatz von Kunstdünger und Gülle auf umliegenden Feldern sorgen vielerorts dann für ein teils explosives Wachstum in kurzer Zeit, da die Nährstoffe durch den Regen vom Acker in die Flüsse oder Kanäle gespült werden.
Die Mäharbeiten beginnen am 16. Juni und sollen vermutlich bis zum 27. Juni andauern. Einsatzgebiet der Amphibienfahrzeuge ist dabei der Bereich zwischen Nonnenbrücke und Lindenauer Hafen.
Titelfoto: Hendrik Schmidt/dpa