Investor pleite: Steht Leipzigs größtes Bauvorhaben vor dem Aus?

Leipzig - Es ist Leipzigs größtes Städtebauvorhaben: das Projekt "L 416". Auf dem Gelände des ehemaligen Freiladebahnhofs in Eutritzsch sollen rund 2600 neue Wohnungen entstehen. Doch jetzt droht dem neuen Stadtviertel das Aus - weil der Wiener Großinvestor pleite ist.

Auf diesem Gelände sollen eigentlich einmal 2600 Wohnungen entstehen. (Archivbild)
Auf diesem Gelände sollen eigentlich einmal 2600 Wohnungen entstehen. (Archivbild)  © Silvio Bürger

Es ist eine Wirtschaftsmeldung, die Leipzig wie ein Hammer trifft: "Über das Vermögen des Wiener Immobilieninvestors Imfarr Beteiligungs GmbH ist am Dienstag ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung am Handelsgericht Wien eröffnet worden", vermeldet der österreichische Staatsfunk ORF aktuell.

Die Verbindlichkeiten sollen sich auf 604 Millionen Euro belaufen, 110 Gläubiger betroffen sein. Heißt im Klartext: Imfarr ist pleite!

Für die Stadt Leipzig hat das bittere Folgen. Imfarr ist Grundstücksbesitzer und Großinvestor von "L 416".

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Auf dem Gelände des ehemaligen Preußischen Freiladebahnhofs soll ein komplett neuer Stadtteil entstehen mit Hochhäusern, normalen Wohnhäusern, Kitas, Schulen und Sportcampus. Auch Sozial- und Kulturbauten waren geplant, zudem große Grün- und Parkanlagen.

Die geplante Gesamtwohnfläche sollte 240.000 Quadratmeter umfassen, Büro- und Gewerbeeinheiten noch einmal 100.000 Quadratmeter.

Wird der Freiladebahnhof nun wieder verkauft?

So sollte das geplante Stadtviertel in Zukunft aussehen. Wie es jetzt mit dem Projekt "L 416" weitergeht, ist unklar. (Archivbild)
So sollte das geplante Stadtviertel in Zukunft aussehen. Wie es jetzt mit dem Projekt "L 416" weitergeht, ist unklar. (Archivbild)  © UFZ Leipzig

Im vergangenen Jahr hatte der Stadtrat den Bebauungsplan beschlossen und einem städtebaulichen Vertrag mit dem Investor zugestimmt. Gebaut wurde allerdings noch nicht.

Was die Imfarr-Pleite für "L 416" konkret bedeutet, ist noch unklar. Weder der Projektentwickler noch der eingesetzte Insolvenzverwalter waren für TAG24 am heutigen Dienstag telefonisch erreichbar.

Nach Angaben des Wiener Gläubigerschutzverbandes KSV 1870 ist die Verwertung des Imfarr-Immobilienbestandes angestrebt, um etwa ein Fünftel der angehäuften Schulden begleichen zu können.

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Mithin wird es wohl auch zu einer erneuten Veräußerung des "L 416"-Projektes, das schon mehrere Investorenwechsel erlebte, kommen.

Ob sich in der aktuellen Hochzinszeit und angesichts explodierender Baupreise allerdings ein neuer, vor allem aber solvent-seriöser Investor findet, ist unklar.

Titelfoto: Silvio Bürger

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