Krasse Zahlen von der Buchmesse: So viel kostet das teuerste, so alt ist das älteste Buch

Leipzig - Bunte Bücher, große Bücher, dicke Bücher - wer durch die Messehallen geht, wird in Leipzig bei der Buchmesse höchstwahrscheinlich fündig. Zu kaufen gibt es zahlreiche Neuheiten, Prominente kommen, um sich und ihre Werke vorzustellen. Viele Besucherinnen und Besucher wollen aber auch nur Altes sehen und kaufen.

Bis zu 20.000 Euro kann ein Antiquar kosten.
Bis zu 20.000 Euro kann ein Antiquar kosten.  © Hendrik Schmidt/dpa

Schon seit 30 Jahren findet in einem gesonderten Bereich der Buchmesse auch die Antiquariatsmesse statt. "Wir ziehen Buchsammler an, aber auch Verleger. Drinnen ist das Angebot durchaus hochpreisig. Auf der Literaturmeile um die Antiquariatsmesse herum können Leute, die nicht so viel Geld haben, aber auch kaufen", sagt Messe-Organisator Stefan Lenzen.

Die insgesamt 43 Aussteller kämen aus Deutschland, den Niederlanden, Österreich, Tschechien und der Slowakei. Unter den Käufern seien auch Vertreterinnen und Vertreter von Museen oder Archiven.

Das älteste angebotene Buch stamme aus dem Jahr 1470, erzählt der Antiquar. Andere Bücher seien hingegen erst fünf oder zehn Jahre alt. "Antiquariat heißt nicht immer alt, sondern alles, was irgendwie sammelbar ist. Das ist eine unglaubliche Bandbreite - auch preislich. Wir sprechen hier von 15 bis circa 20.000 Euro."

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Vor der eigentlichen Messe werde ein Katalog mit den Angeboten herausgegeben, sagte Lenzen. Deshalb kämen Menschen mit einem genauen Ziel, andere stöberten nach Büchern, die in ihre Sammlungen passen könnten.

Drei runde Geburtstage auf der Leipziger Buchmesse 2024

Die Nachfrage ist auch in diesem Jahr hoch.
Die Nachfrage ist auch in diesem Jahr hoch.  © Jan Woitas/dpa

Obwohl die Zahl der Antiquare in den letzten Jahren stark zurückgegangen sei, blickt der Messe-Organisator positiv in die Zukunft. Das Gedränge zeige, dass es Nachfrage gebe.

Neben dem Jubiläum der Antiquariatsmesse werden auf der Leipziger Buchmesse in diesem Jahr noch zwei weitere runde Geburtstage gefeiert.

So wurde der Buchmessepreis in den Kategorien Belletristik, Übersetzung und Sachbuch/Essayistik in diesem Jahr zum 20. Mal vergeben.

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Ausgezeichnet wurden Barbi Marković für ihren experimentellen Horror-Comic-Roman "Minihorror" (Belletristik), Tom Holert ("'ca. 1972' Gewalt – Umwelt – Identität – Methode"/Sachbuch/Essayistik) und Ki-Hyang Lee ("Der Fluch des Hasen"/Übersetzung).

Anzahl der Manga-Comic-Con-Aussteller hat sich fast verdreifacht

Knapp eine Viertelmillion Menschen kamen 2023 auf die Leipziger Buchmesse. Wie viele werden es dieses Jahr?
Knapp eine Viertelmillion Menschen kamen 2023 auf die Leipziger Buchmesse. Wie viele werden es dieses Jahr?  © Jan Woitas/dpa

So fest wie der Leipziger Buchpreis und die Antiquariatsmesse gehören mittlerweile auch aufwendig verkleidete Gestalten zu der Leipziger Schau. Seit zehn Jahren tummeln sich wegen der MMC - der Manga-Comic-Con - fantastische Wesen unter den Messebesuchern. Einige von ihnen scheinen zum Beispiel aus Harry Potters Zauberschule Hogwarts zu stammen oder aus der Fernsehserie "Dragon Ball Z".

"Bevor die es die Manga-Comic-Con gab, haben wir mal mit einer viertel oder halben Halle und 169 Ausstellern angefangen", sagt Organisatorin Sassette Scheinhuber. Dieses Jahr sind es 445 - also fast dreimal so viele. "Die MCC hat sich sowohl seitens der Aussteller als auch seitens der Besucher richtig stark entwickelt, das zeigen unsere Hochrechnungen anhand von Besucherbefragungen", so Scheinhuber. Einige Buchfans kämen vor allem wegen der Manga-Messe. In welchen Kostümen, hänge vom jeweiligen Trend des Jahres ab.

Die Fans der japanischen Comics seien leidenschaftliche Leserinnen und Leser, sagt die MCC-Organisatorin. "Wir haben eine Umfrage gemacht, die gezeigt hat, dass sie wirklich sehr viel lesen - im Vergleich zu den anderen Buchmesse-Besuchern sogar noch mehr." Dabei seien sie nicht nur auf Mangas oder Comics beschränkt.

Dass in diesem Jahr die Graphic Novel "Genossin Kuckuck" von Anke Feuchtenberger unter den Nominierten des Buchpreises war, wertet Scheinhuber als "Bestärkung für den Zusammenschluss der Messen".

Bis zum Sonntag sind auf der Buchmesse rund 100 Veranstaltungen geplant, 2085 Aussteller aus 40 Ländern präsentieren ihre Bücher und Neuerscheinungen. Auch das Lesefest "Leipzig liest" lockt mit 2800 Veranstaltungen an 300 Orten in der ganzen Stadt. Nach einem positiven Vorverkauf wird in diesem Jahr mit einem Plus bei den Besucherzahlen gerechnet. Im vergangenen Jahr kamen 274.000 Menschen.

Titelfoto: Jan Woitas/dpa

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