Leipziger Familie erhält übles Neujahrsgeschenk, dann kommt die Polizei!
Von Anke Brod
Leipzig - Da mussten alle ganz schön schlucken: Als eine Familie im Leipziger Stadtteil Stötteritz nach Neujahr ihr Grundstück betrat, fanden Eltern und Kinder mitten auf der gepflegten Wiese einen Riesenberg illegal entsorgter Dachpappe vor! Und das, obwohl das zweiflügelige Eingangstor verschlossen war! Wie konnte es zu dieser üblen Überraschung kommen?

"Da muss jemand direkt rückwärts mit dem Kipplader reingefahren sein", mutmaßt Familienvater Christian H. (52) am Ort des Geschehens gegenüber TAG24.
Ehefrau Sonia (47) deutet auf den regennassen Rasen und ergänzt: "Hier sieht man noch deutlich die Reifenspuren im Erdreich".
Die Aktion erscheint allen Beteiligten mehr als dreist. "Das muss man moralisch erstmal so hinbekommen", äußert sich die Mutter dreier Töchter emotional betroffen.
Fassungslos spricht sie ihre Gedanken aus: "Ein gesichertes Privattor an einer öffentlichen Straße, von dort 15 Meter rückwärts auf ein fremdes Grundstück fahren, um im großen Stil Schutt abzuladen - und danach das Tor wieder zu verschließen - das ist schon allerhand!"
So unglaublich allein dieser Vorgang klingt – die Konsequenz jenes unschönen Geschenks zum Dienstagmorgen wiegt möglicherweise schwerer.
Bleibt Familie auf Entsorgungskosten sitzen?

Entsorgen muss die schockierte Familie den Bauschutt im Umfang einer großen Gartenlauben-Bedachung dem Vernehmen nach wahrscheinlich selbst! Der widerliche schwarze Sondermüll liegt immerhin auf Privatgrund. Bei der vorliegenden Menge an alten Schindeln könnten für Familie H. dabei gut 400 Euro an Entsorgungskosten anfallen. Derartige Preisklassen weisen örtliche Anbieter aus.
"Das war also das Neujahrsgeschenk an uns", schließt Sonia bitter.
Die Leipziger Bereitschaftspolizei nahm den Schaden am Dienstagnachmittag auf und ermittelt strafrechtlich relevant nun wegen Hausfriedensbruchs und des Verdachts auf Sachbeschädigung. Gleichzeitig verständigten die Beamten das Ordnungsamt.
Werden nämlich die oder der Verursacher geschnappt, käme für diese noch ein Ordnungswidrigkeiten-Bußgeld bis zu 25.000 Euro oder gar mehr hinzu.
Titelfoto: Anke Brod