Aufruhr in Leipzig wegen Hundesteuer-Erhöhung: "Verbindlicher Beschluss liegt nicht vor!"

Leipzig - Die Meldung der Stadt Leipzig über eine Erhöhung der Hundesteuer hat hohe Wellen geschlagen. Laut Angaben eines Stadtrats kam die Hiobsbotschaft für Halter der Vierbeiner aber verfrüht. Und könnte sogar noch einkassiert werden.

Hundehalter sollen laut Angaben der Stadt ab 1. Januar 2026 mehr als 50 Prozent mehr Hundesteuer zahlen als bislang. (Symbolbild)
Hundehalter sollen laut Angaben der Stadt ab 1. Januar 2026 mehr als 50 Prozent mehr Hundesteuer zahlen als bislang. (Symbolbild)  © Christophe Gateau/dpa

Auf ihrer Homepage hatte die Stadt am Dienstag verkündet, dass die Hundesteuersatzung zum 1. Januar 2026 angepasst werde. Von Vereinfachungen und Modernisierungen ist die Rede. Aber auch von einer Erhöhung um 54 Euro auf 150 Euro - mehr als 50 Prozent mehr als bisher!

Diese als beschlossen deklarierte Mitteilung sei aber noch gar nicht beschlossen, so der Holzhausener Ortsvorsteher Hans-Jürgen Raqué. Der CDU-Politiker, der in seinem Stadtteil eine Tierarztpraxis betreibt, schreibt bei Facebook: "Die dazugehörige Beschlussvorlage wurde bislang weder in die Ratsversammlung eingebracht noch abgestimmt. Ein verbindlicher Beschluss liegt also nicht vor."

Diese laut Raqué "äußerst unglückliche Kommunikation" könnte im Worst-Case-Fall dazu führen, dass sie die Meldung wieder einkassiert werden muss. Weil sie keine Mehrheit im Stadtrat findet.

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Der Veterinärmediziner: "Ich werde einer solch drastischen Erhöhung der Hundesteuer keinesfalls zustimmen!"

Auch Leipzigs Tierheimleiter Michael Sperlich sah eine bereits in der Vergangenheit erfolgte Erhöhung kritisch: "Das ist ein echtes Problem, da auch die Preise für Medikamente immer weiter ansteigen", sagte er zu TAG24. Und ergänzte: "Dann soll man sie wenigstens zweckgebunden den Tierheimen zur Verfügung stellen."

Mehr als 24.000 Hundehalter wären von großer Erhöhung betroffen

Die Erhöhung der Steuer für derzeit mehr als 24.000 Hundehalter in Leipzig ist aus Raqués Sicht "völlig indiskutabel", wenn sich die Stadt gleichzeitig "Luxusbeschlüsse" wie einen bezuschussten freien Museumseintritt "oder andere freiwillige Leistungen im Kulturbereich" leisten könne.

Der Ausgang ist offen. Besonders, wenn sich auch andere Stadträte gegen den Beschluss stellen.

Titelfoto: Bildmontage: Christophe Gateau/dpa ; Facebook/Hans-Jürgen Raqué

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