Für mehr Sicherheit: Wird die Tramhaltestelle am Hauptbahnhof bald videoüberwacht?

Leipzig - Drogen, Belästigung, Diebstähle: Gerade in den Abendstunden ist die Tramhaltestelle am Leipziger Hauptbahnhof nicht unbedingt ein Ort, an dem man gern verweilen möchte. Das Jugendparlament der Messestadt will nun für Besserung sorgen.

Leipzigs Jugendparlament will für mehr Sicherheit an der Tramhaltestelle am Hauptbahnhof sorgen und hat dazu die Einrichtung von Videokameras vorgeschlagen.
Leipzigs Jugendparlament will für mehr Sicherheit an der Tramhaltestelle am Hauptbahnhof sorgen und hat dazu die Einrichtung von Videokameras vorgeschlagen.  © Christian Grube

Dazu hat es einen Beschlussvorschlag zur Einrichtung von Videoüberwachung in den Stadtrat eingebracht.

"Besonders in den späten Abendstunden und im Nachtleben ist der Hauptbahnhof zentraler Umstiegspunkt", heißt es im Vorschlag. "Viele Menschen verbringen hier mitunter mehrere Minuten. Gerade in dieser Zeitspanne fühlen sich viele Menschen - vor allem junge Frauen - unsicher. Die Gefahr vor Übergriffen ist real."

Zwar sei die präventive Wirkung von Überwachungskameras umstritten. Die Mitglieder des Jugendparlaments sind sich jedoch sicher: "Gerade an hochfrequentierten Orten wie der Tramhaltestelle ist mit einer geringen Zahl an Kameras eine große Wirkung erzielbar."

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Videokameras könnten zudem dabei helfen, die Aufklärungsquote an Straftaten in dem Bereich zu erhöhen, erklären die Jung-Politiker und betonen: "Ein sicherer Heimweg ist essenziell für ein lebendiges Nachtleben."

Stadtverwaltung will Voraussetzungen prüfen

Ob und wann der Vorschlag umgesetzt wird, ist aktuell noch unklar.
Ob und wann der Vorschlag umgesetzt wird, ist aktuell noch unklar.  © Christian Grube

Als Vorbild für das Vorhaben fungiere das Netz aus städtischen und privaten Überwachungskameras in Großbritanniens Hauptstadt London. "Die rund eine Million Kameras, die seit 2003 installiert wurden, verbesserten die Sicherheitslage und -gefühl ungemein", heißt es in der Begründung zum Vorschlag.

Die Stadtverwaltung reagierte bereits mit einem Alternativvorschlag und will zunächst prüfen lassen, ob die Voraussetzungen für ein solches Vorhaben gegeben sind. Das Ergebnis soll bis zum 4. Quartal 2022 vorliegen.

Zunächst muss jedoch die Ratsversammlung über den Vorschlag entscheiden. Wann dieser dort besprochen wird, ist derzeit noch unklar. In die Tagesordnung der Sitzung am heutigen Mittwoch haben es weder Ursprungsantrag noch Alternativvorschlag geschafft.

Titelfoto: Christian Grube

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