Nach Hilferuf wegen Tauben-Überschuss: So kommt der Tierschutz Halle voran

Halle (Saale) - Momentan hat der Tierschutzverein in Halle mit ungewöhnlich vielen verletzten Tauben zu tun. Wie die Pfleger versuchen, Herr über die chaotische Lage zu werden, beschrieben sie jetzt in einem Facebook-Beitrag.

Die Tauben fühlen sich im Dachbodenschlag des Vereins bereits pudelwohl.
Die Tauben fühlen sich im Dachbodenschlag des Vereins bereits pudelwohl.  © Facebook/Tierschutz Halle e.V.

Viel Energie wird aktuell vor allem in den Dachbodenschlag im Verein gesteckt. Ende 2022 konnte das Projekt fertiggestellt werden, es befindet sich also noch in der Anfangs- und Eingewöhnungsphase. Aber schon jetzt ist zu sagen: "Wir sind insgesamt sehr glücklich mit dem Anlauf."

Die ersten vom Verein aufgezogenen oder rehabilitierten Tauben konnten dort bereits eingesetzt werden. "Von 17 Lockschwarmtauben sind zwölf Tiere geblieben, und inzwischen konnten wir sogar schon weitere Tiere nachsetzen und befreundeten Vereinen mit ein paar wenigen Endplätzen aushelfen", freuen sich die Pfleger. "Die Tiere fühlen sich sichtlich wohl und haben uns bereits in der kurzen Zeit mit vielen Eiern beschenkt."

Neben dem Dachbodenschlag betreut der Verein auch einen Unterschlupf am Hallenser Hauptbahnhof. Dort gestaltet sich die Umsorgung der Tiere aber nach wie vor schwierig und gleicht oftmals einem Kampf: "Ein dort ansässiger Sperber, viele kranke und geschwächte Tiere sowie illegale Fütterungen rund dem den Bahnhofsbereich machen uns derzeit dort das Leben schwer."

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Die Tierschützer appellieren deshalb nochmals an die Bevölkerung: Füttert in dem Bereich bitte keine Tauben! Das sorgt nämlich nur dafür, dass sie aus dem sicheren Schlag hinaus auf den gefährlichen Vorplatz gelockt werden. Und damit ist vor Ort weder den verängstigten Tieren noch den genervten Menschen geholfen.

Appell an Bürger am Hauptbahnhof Halle: Bitte keine Tauben füttern!

Die Tierschützer können sich über viele Tauben-Eier freuen.
Die Tierschützer können sich über viele Tauben-Eier freuen.  © Facebook/Tierschutz Halle e.V.

Derzeit werden die Tauben-Sorgenkinder auf insgesamt fünf engagierte Pflegestellen betreut. "Zudem sind neue Schlagbetreuer, Taubentaxen und Interessierte zu uns gelangt, worüber wir sehr glücklich sind", so die Tierschützer. "Stadttauben werden gesehen - von immer mehr Menschen. Das macht uns Hoffnung."

Trotzdem hat der Verein noch immer mit hohen Tierarztrechnungen und viel Stress zu kämpfen. Deshalb äußert er einen konkreten Wunsch, insbesondere an Immobilienbesitzer gerichtet: Investiert Euer Geld nicht in Schädlingsbekämpfer, Vergrämung und Reinigung Eurer Gebäude, sondern lieber in weitere Taubenschläge an Hotspots!

Damit könnte die Stadt Halle einen großen Schritt in Richtung Tiergerechtes Stadttauben-Management machen.

Titelfoto: Montage Facebook/Tierschutz Halle e.V.

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