"Tofu hat noch nie eine Pandemie verursacht": PETA protestiert heute mit tanzendem Tofu in Leipzig

Leipzig - Die Tierrechtsorganisation PETA will die Menschen in der Corona-Krise über Lösungsansätze aufklären, um möglichen zukünftigen Pandemien vorzubeugen. Zu diesem Zweck ist am Dienstag eine Aktion in der Leipziger Innenstadt geplant.

In der Leipziger Innenstadt will PETA mit der Aktion "Tofu hat noch nie eine Pandemie verursacht" für Aufklärung sorgen. (Archivbild)
In der Leipziger Innenstadt will PETA mit der Aktion "Tofu hat noch nie eine Pandemie verursacht" für Aufklärung sorgen. (Archivbild)  © Ralf Seegers

Ein als Tofu verkleideter Aktivist soll sich dafür um 15.15 Uhr auf der Petersstraße/Ecke Markt positionieren.

Denn "Tofu hat noch nie eine Pandemie verursacht", lautet das Motto der verrückten Aufklärungs-Aktion. Damit will PETA nach eigener Aussage "die Verbindung zwischen der Tierindustrie und Infektionskrankheiten wie COVID-19 aufzeigen".

"Es ist kein Zufall, dass uns immer wieder Infektionskrankheiten aus dem Tierreich - sogenannte Zoonosen - begegnen", erklärt PETAs Aktionskoordinator Jens Vogt. "Der Grund dafür ist der menschliche Appetit auf Fleisch, Milch und Eier".

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PETA ist der Meinung, dass sich unsere Ernährungsgewohnheiten endlich ändern müssen, um eine weitere Zoonose oder Pandemie zu verhindern. Die angebliche Lösung: Vegane Ernährung!

"Drei von vier aller neu auftretenden Infektionskrankheiten wurden vom Tier auf den Menschen übertragen", erläutert die Organisation die Hintergründe ihrer Forderung. "Als eine der Hauptursachen für deren Entstehung nannte die WHO schon 2004 die steigende Nachfrage nach tierischen Produkten."

So seien unter anderem COVID-19 oder die Vogelgrippe durch die Ausbeutung von Tieren entstanden. "Der Einkauf jedes einzelnen Verbrauchers kann zu einem erhöhten Risiko von Zoonosen und Pandemien beitragen".

PETA: Problem auch der deutschen Politik bekannt

Wie PETA außerdem offenlegte, sei dieses Problem sogar dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft bekannt. So soll der Wissenschaftliche Beirat für Agrarpolitik 2015 in einem Gutachten festgestellt haben: "Tierische Lebensmittel bergen grundsätzlich Risiken für die menschliche Gesundheit. Mögliche Beeinträchtigungen der Gesundheit ergeben sich zum einen durch Erreger von Zoonosen, die in den Tierbeständen vorkommen".

Umso schockierender findet es PETA deshalb, dass Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (48, CDU) aufgrund der Corona-Krise vorschlug, die vorgeschriebenen Kontrollen in landwirtschaftlichen Betrieben zu reduzieren. "Dies würde die Lage in den Tierställen möglicherweise verschlimmern und das Krankheitsrisiko erhöhen", kritisiert die Organisation.

Die "Tofu hat noch nie eine Pandemie verursacht"-Aktion, die am Dienstag in zahlreichen deutschen Städten stattfindet, soll auf diese Probleme und Gefahren hinweisen.

Titelfoto: Ralf Seegers

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