Brief voller Hass: Weihnachtsmarkt-Attentäter ist stolz auf Anschlag

Magdeburg - Der Weihnachtsmarkt-Attentäter hat in einem Brief an die Staatsanwaltschaft ein Geständnis abgelegt und zeigt weiterhin keine Reue. Er plante bereits 2023 Anschläge in Magdeburg.

Der 50-Jährige raste am 20. Dezember 2024 mit einem Auto über den Magdeburger Weihnachtsmarkt und tötete sechs Menschen.  © Heiko Rebsch/dpa

In einem handgeschriebenen Brief an die Generalstaatsanwaltschaft Naumburg vom 16. März 2025 soll der Attentäter Taleb A. laut einem Bericht der Volksstimme angegeben haben, dass er, wenn er eine Zeitmaschine hätte, den Magdeburger Weihnachtsmarkt wieder angreifen würde.

In dem achtseitigen Schreiben gab er zudem an, stolz auf den 20. Dezember zu sein. Zudem sei er "jetzt bereit, weitere Deutsche mit meiner Hand zu schlachten, weil die Deutschen gar nicht verstehen wollen, was wir für unmöglich halten", zitierte ein Ermittler den Brief gegenüber der Volksstimme.

Klaus Tewes, Oberstaatsanwalt der Generalstaatsanwaltschaft in Naumburg, wollte sich bislang nicht zu dem Schreiben von Taleb A. äußern. Er wolle es weder bestätigen noch dementieren.

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Ermittlern zufolge soll der Brief mit der Handschrift des im Anschlags-Fahrzeug hinterlassenen Testaments verglichen worden sein und authentisch wirken.

Der 50-Jährige aus Saudi-Arabien war am 20. Dezember 2024 mit einem Auto über den Magdeburger Weihnachtsmarkt gerast. Sechs Menschen starben, über 300 weitere wurden verletzt.

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Taleb A. plante Anschlag mit Gaszylindern

Der Magdeburg-Attentäter Taleb A. (50) machte in einem Brief die deutschen Behörden für seine Tat verantwortlich.  © IMAGO/Hanno Bode

Für seine Tat machte Taleb A. in dem Brief vor allem die deutschen Behörden verantwortlich. Jede einzelne Tat gegen den bekennenden Islamkritiker soll in ihm einen Rachewunsch ausgelöst haben.

Ein jahrelanger Streit mit der Säkularen Flüchtlingshilfe in Köln soll letztendlich Hauptgrund für seine Radikalisierung gewesen sein.

Gegen die Flüchtlingshilfe verlor er 2023 einen Prozess. Er sollte seine Verleumdungen gegen Aktivistinnen des Vereins unterlassen, schreibt die Volksstimme.

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Laut seinem Schreiben war seine Wut nach dem Urteil so groß, dass er die Staatsanwaltschaft Magdeburg mit 20 bis 50 Gaszylindern angreifen wollte. Den Plan verwarf er jedoch nach zwei Wochen wieder. Später wollte der 50-Jährige dann laut Ermittlern ein Terrassencafé und ein benachbartes Restaurant in der Innenstadt mit einem Auto angreifen.

Diese Aktion verwarf er ebenfalls und beschloss, seinen Plan im November 2023 auf der Ernst-Reuter-Allee mit einem Mietwagen durchzuführen. Nach einer Probefahrt habe er auch diesen Anschlagsplan aufgegeben.

Taleb A. schreibt in dem Brief außerdem, dass er am 20. Dezember 2024 wütend gewesen sei, weil ihm aufgefallen sei, dass der Weihnachtsmarkt in Magdeburg so ungeschützt war. Vor dem Anschlag habe er den Platz mehrmals ausgekundschaftet.

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