Magdeburg-Attentäter schickt Briefe aus Haft an Opfer: Politiker prüfen Änderungen

Von Christopher Kissmann

Magdeburg - Nachdem der Todesfahrer vom Magdeburger Weihnachtsmarkt aus der Untersuchungshaft Briefe an Opfer und Angehörige versandt hat, wollen Abgeordnete in Sachsen-Anhalt mögliche Gesetzesänderungen prüfen.

Der Magdeburg-Attentäter Taleb A. (50) soll einem seiner Opfer einen Brief aus dem Gefängnis geschrieben haben.  © IMAGO/Hanno Bode

Man werde sich kritisch damit auseinandersetzen, sagte der parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Landtagsfraktion, Guido Kosmehl (50).

Das Thema soll in dieser Woche im Landtag in Magdeburg beraten werden. Auch die Linke will, dass Opfer besser vor unerwünschter Kontaktaufnahme durch Tatverdächtige und Täter geschützt werden.

Die Landesregierung soll mit einem Antrag aufgefordert werden, eine Bundesratsinitiative zur Änderung der Strafprozessordnung bei Verbrechen zu prüfen.

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Solche Briefe seien "retraumatisierend", sagte Linken-Fraktionsvorsitzende Eva von Angern (48). Man müsse sich das Strafvollzugsgesetz sowie die Strafprozessordnung anschauen und darüber reden, "ob es hier tatsächlich notwendig war, dem Angeklagten sämtliche Daten der Opfer zur Verfügung zu stellen", sagte von Angern.

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Die Generalstaatsanwaltschaft Naumburg hat Anklage gegen den Todesfahrer vom Magdeburger Weihnachtsmarkt erhoben. Sie wirft Taleb A. unter anderem sechsfachen Mord und versuchten Mord an 338 Personen vor. Wann der Prozess beginnt, ist noch unklar.

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