Kein gutes Zeugnis für Magdeburg: Landeshauptstadt bundesweit unter fahrradfeindlichsten Städten

Magdeburg - Radeln in Magdeburg: Keine bequeme Angelegenheit, zeigen die Ergebnisse des Fahrradklimatests 2024.

Dieses Zeugnis kann sich Magdeburg nicht stolz an den Kühlschrank hängen.
Dieses Zeugnis kann sich Magdeburg nicht stolz an den Kühlschrank hängen.  © Screenshot/Facebook/ADFC.Magdeburg

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) hat bundesweit rund 213.000 Radfahrende gefragt, wie fahrradfreundlich ihre Städte sind.

Mit der Schulnote 4,3 hat Magdeburg eines der schlechtesten Ergebnisse in ganz Deutschland - nur Gelsenkirchen und Krefeld schneiden in der Größenordnung noch schlechter ab.

Schon 2023 und 2024 war die Ottostadt nicht unter den Strebern.

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Das größte Problem sind fehlende Falschparkerkontrollen (Note 5-), die Häufigkeit der Fahrraddiebstähle (5-), unzureichend breite Radwege (5-) sowie mangelnde Radverkehrsförderung (Note 5+).

"Es wird der Landeshauptstadt daher dringend empfohlen, mehr Zeit in die Förderung des Radverkehrs zu investieren, da sie Gefahr läuft, den Anschluss an andere Städte in ihrer Klasse zu verlieren", heißt es in der Auswertung.

ADFC: "Die Verstöße gefährden Menschenleben"

Der ADFC bemängelt, dass viele Autofahrer den Mindestabstand zu Radlern nicht einhalten. (Symbolbild)
Der ADFC bemängelt, dass viele Autofahrer den Mindestabstand zu Radlern nicht einhalten. (Symbolbild)  © Boris Roessler/dpa

Tatsächlich haben 50 Prozent der Befragten eine glatte 6 für die fehlenden Falschparkerkontrollen in Magdeburg vergeben. Dazu kommen zu geringe Überholabstände.

"Diese Verstöße von Autofahrenden sind keine Kavaliersdelikte, sondern gefährden Menschenleben. Polizei und Ordnungsamt müssen endlich zeigen, dass sie Recht durchsetzen und sich nicht noch schützend vor Verkehrssünder stellen, die andere gefährden", so der Vorsitzende des ADFC Magdeburg, Norman Dreimann.

Er verstehe nicht, wie plötzlich über sechs Millionen Euro für eine temporäre Behelfsbrücke für Autos am Magdeburger Ring freigemacht werden können, während die Radverkehrsförderung aus Haushaltsgründen Anfang des Jahres gestrichen wurde.

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"Die Menschen haben nicht das Gefühl, dass sich etwas bewegt und sie haben recht", ergänzt Dreimann. "Planungen, die wir 2014 besprochen haben, sind in großen Teilen heute noch nicht umgesetzt. Über 30 Jahre alte Beschlüsse kommen einfach nicht auf die Straße."

Doch nicht alles ist mangelhaft: Seine besten Noten konnte Magdeburg mit der Erreichbarkeit der Innenstadt (3+), dem Radfahren aller Altersgruppen (3+) und der Möglichkeit, zügig mit dem Rad unterwegs zu sein (3-), erzielen.

Die fahrradfreundlichste Großstadt in Deutschland ist laut der Auswertung Münster.

Titelfoto: Screenshot/Facebook/ADFC.Magdeburg

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