"Kein Ort für Hass": Klinikum Magdeburg gewinnt Preis nach Weihnachtsmarkt-Anschlag

Magdeburg - Das Klinikum Magdeburg wurde für einen Facebook-Post nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt mit einem Deutschen Preis für Onlinekommunikation (DPOK) ausgezeichnet.

"Es spielte keine Rolle, aus welchem Land jemand kam. Oder welcher Religion er angehörte. Menschen halfen Menschen, weil sie Menschen waren", hieß es in dem nun ausgezeichneten Post des Klinikums Magdeburg.
"Es spielte keine Rolle, aus welchem Land jemand kam. Oder welcher Religion er angehörte. Menschen halfen Menschen, weil sie Menschen waren", hieß es in dem nun ausgezeichneten Post des Klinikums Magdeburg.  © Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-Zentralbild/dpa

In der Kategorie "Purpose Driven Communications" konnte sich das Klinikum unter anderem gegen die Deutsche Bahn und About You durchsetzen.

"Das ist schon wahrlich eine große Auszeichnung, wenngleich der Anlass die Euphorie natürlich dämpft", so Marc Raschke, Sprecher des Klinikums Magdeburg, gegenüber der Volksstimme.

"Dennoch sind und bleiben wir stolz auf die Leistung des Hauses und auch aller freiwilligen Helfer, die uns unterstützt haben."

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Der nun ausgezeichnete Post trug den Titel "Über 20 Nationen - 1 Mission" und beschrieb, wie die Verletzten nach dem Anschlag nicht ohne die ausländischen Klinik-Mitarbeitenden hätten gerettet werden können. Das Klinikum sei kein Ort für Hass und Hetze.

Nach der Todesfahrt von Taleb A. (50), einem saudi-arabischen Arzt, nahmen rechte Anfeindungen im Stadtgebiet massiv zu. Das Klinikum entschärfte über seine Social-Media-Kanäle Fehlinformationen und setzte sich gegen Diskriminierung ein.

"Wir haben einfach unseren Job gemacht, um mit dem, was wir beitragen können, so gut es geht zu helfen", so Klinik-Sprecherin Lisa Müller zur Volksstimme.

"Aber es ehrt uns sehr, dass die enorme Anstrengung aller Mitarbeiter im Haus auch Monate nach der Schicksalsnacht nicht vergessen und nun noch einmal auf der großen Bühne in Berlin gewürdigt wurde", sagt Müller.

Titelfoto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-Zentralbild/dpa

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