22 Millionen Euro Corona-Sondervermögen ungenutzt: Was wird aus dem Geld?

Magdeburg - Im Zuge des Corona-Sondervermögens werden drei Maßnahmen in Sachsen-Anhalt nicht wie vorgesehen umgesetzt.

Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (60, SPD) plant derzeit eine neue Vergabe des ungenutzten Corona-Sondervermögens.
Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (60, SPD) plant derzeit eine neue Vergabe des ungenutzten Corona-Sondervermögens.  © Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Die dafür einkalkulierten rund 22 Millionen Euro nutzt das Land zur Tilgung, bestätigte das Finanzministerium auf Anfrage. Insgesamt sind im vergangenen Jahr 481 Millionen Euro für die Vorhaben ausgegeben worden.

Mit dem Corona-Sondervermögen will die Koalition aus CDU, SPD und FDP über mehrere Jahre die Folgen der Pandemie abfedern. Das Paket in Höhe von 1,997 Milliarden Euro umfasst 63 Einzelmaßnahmen in Bereichen Gesundheit, Bildung, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur. Jedes Vorhaben musste dafür im vergangenen Jahr begonnen werden.

Bei drei Projekten ist das nicht gelungen. Diese "können somit nicht aus dem Sondervermögen finanziert werden", teilte das Finanzministerium mit.

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Das Haus von Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (60, SPD) wollte mit rund 18,6 Millionen Euro eine Ausbildungsvergütung für Pflegehelferinnen und Pflegehelfer finanzieren.

Bis die rechtlichen Voraussetzungen für die Zahlung einer Vergütung auf Bundesebene vorliegen, sollte das Land dies in einer dreijährigen Übergangszeit umsetzen.

Bund setzt sich für Ausbildungsvergütung ein

Ausbildungen zu Pflegeberufen sollen künftig besser vergütet werden. (Symbolbild)
Ausbildungen zu Pflegeberufen sollen künftig besser vergütet werden. (Symbolbild)  © Peter Endig/dpa-Zentralbild/dpa

Ob der Bund das mittelfristig übernimmt, sei bisher nicht rechtssicher geklärt, sagte eine Ministeriumssprecherin. Der Bund beabsichtige eine gutachterliche Untersuchung. Man halte die Gewährung einer Ausbildungsvergütung für Pflegehelferinnen und Pflegehelfer aber nach wie vor für dringend notwendig. "Es wird daher eine Finanzierung aus dem Landeshaushalt ab dem Jahr 2024 angestrebt."

Auch im Bereich des Wirtschaftsministeriums wurden zwei Projekte gestrichen. Für ein Digitalisierungsprogramm sollten rund 1,5 Millionen Euro fließen. Dieses sei nicht umgesetzt worden, "da es aufgrund zwischenzeitlich weiterentwickelter Förderinstrumente keinen Bedarf mehr für das Projekt gibt", teilte das Haus von Minister Sven Schulze (43, CDU) auf Anfrage mit.

Bei einem anderen Programm sei der "ursprünglich federführende Projektpartner weggefallen". Mit zwei Millionen Euro sollte dabei zur Erhöhung der Resilienz von Unternehmen durch Digitalisierungsangebote beigetragen werden.

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Im Sondervermögen sind insgesamt 256 Millionen Euro für die Belebung von Wirtschaft und Gesellschaft vorgesehen, 975 Millionen Euro für das Gesundheitswesen und 719 Millionen Euro für Digitalisierung. So soll an Schulen und Hochschulen beispielsweise neue Technik angeschafft werden.

Die Landesregierung will aber auch den Gigabit-Ausbau anschieben, coronabedingte finanzielle Nachteile im öffentlichen Personennahverkehr ausgleichen und die Tourismuswirtschaft fördern. Sportvereine und die Kommunen sollen ebenfalls mit Zuschüssen unterstützt werden.

Titelfoto: Bildmontage: Peter Endig/dpa-Zentralbild/dpa, Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

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