Arbeitsministerin positiv gestimmt: Mehr Ukrainer haben in Sachsen-Anhalt einen Job
Von Christopher Kissmann
Magdeburg - In Sachsen-Anhalt haben immer mehr Ukrainer einen Job. Arbeitsministerin Petra Grimm-Benne (63, SPD) spricht von einem großen Plus.
Alles in Kürze
- Mehr Ukrainer haben in Sachsen-Anhalt einen Job.
- 7300 Ukrainer arbeiten in Lohn und Brot.
- Viele Ukrainer arbeiten im verarbeitenden Gewerbe oder Handel.
- Kampagne soll junge Migranten für Ausbildung gewinnen.
- 1000 Jugendliche sollen gezielt angesprochen werden.

"7300 Ukrainer sind in Lohn und Brot, das sind 2000 mehr als im Vorjahr", sagte Grimm-Benne der Deutschen Presse-Agentur.
"Das ist ein großes Plus, wenn man bedenkt, dass unter den Ukrainern viele Frauen sind, die mit Kindern zu uns gekommen sind. Das ist gar nicht so einfach, das hinzubekommen."
Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit arbeiten ukrainische Beschäftigte insbesondere im verarbeitenden Gewerbe, Handel, Gesundheits- und Sozialwesen, Bau- und Gastgewerbe sowie im wirtschaftlichen Dienstleistungsbereich, zu dem etwa die Zeitarbeit, der Gartenbau und das Gebäudemanagement gehören.
Laut einer Übersicht des Innenministeriums sind in Sachsen-Anhalt bisher mehr als 40.700 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine in den Landkreisen und kreisfreien Städten aufgenommen worden. Darunter sind rund 3200 Kinder im Kindergarten- und 7400 Kinder im schulpflichtigen Alter.
Die Zahl der aufgenommenen Kriegsflüchtlinge unterliege ständigen Veränderungen durch Ein- und Ausreisen, hieß es.
Kampagne soll junge Migranten ansprechen

Grimm-Benne möchte den Fokus verstärkt auf den Ausbildungsbereich legen. "Wir wollen mit der Ausbildungskampagne besonders junge Migranten ansprechen und ihnen eine Chance geben, eine Ausbildung zu machen – auch diejenigen mit verschiedenen Ausbildungshemmnissen. Da ist noch ziemliches Potenzial", sagte sie.
Solche Hemmnisse seien etwa fehlende Informationen darüber, wie das duale Ausbildungssystem in Deutschland funktioniert. Auch sprachliche Hürden spielten eine Rolle.
Die Kampagne ging Ende Juni an den Start. Es sollen gezielt 1000 Jugendliche und ihre Familien angesprochen werden.
Zur Strategie gehören auch Sprachförderung, Ausbildungsmanagement und individuelle Begleitung.
Laut dem Arbeitsministerium waren in Sachsen-Anhalts Unternehmen zuletzt rund 5400 Ausbildungsstellen unbesetzt.
Titelfoto: Oliver Berg/dpa