Forderung der Linken: Schüler zu Besuch von Gedenkstätten verpflichten

Von Christopher Kissmann

Magdeburg - Die Linke drängt auf verbindliche Gedenkstättenbesuche von Schülern in Sachsen-Anhalt.

Orte wie die Gedenkstätte Isenschnibbe bei Gardelegen (Altmarkkreis Salzwedel) könnte zukünftig von mehreren Schülern besucht werden. (Archivbild)  © Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-Zentralbild/dpa

"In Zeiten zunehmender antisemitischer, rechtsextremer Übergriffe – auch an Schulen – muss die Landesregierung Maßnahmen ergreifen, um politische Bildung und das Demokratieverständnis zu fördern", sagte die Fraktionsvorsitzende Eva von Angern (48) der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

Einen entsprechenden Antrag will die Linke in der Juni-Sitzung des Landtags stellen. Darin heißt es, in Sachsen-Anhalt existierten zwar Förderprogramme für Gedenkstättenbesuche.

Doch diese Angebote seien freiwillig, oft vom Engagement Einzelner abhängig und regional unterschiedlich ausgestaltet. Es fehle an Verbindlichkeit und an systematischer Verankerung.

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Deshalb soll künftig sichergestellt werden, dass jede Schülerin und jeder Schüler an allgemeinbildenden Schulen an einer Gedenkstättenfahrt teilnimmt.

Man müsse die Auseinandersetzung mit den Verbrechen der Nazis intensivieren, sagte von Angern. "Dazu soll auch das Personal in den Gedenkstätten aufgestockt werden."

Gedenkstätten seien Orte, die Geschichte erfahrbar machten. "Junge Menschen brauchen ein historisches Bewusstsein, das deutlich macht, was passiert, wenn Rechtsextreme an die Macht kommen", so von Angern.

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Auch die neue Bundesbildungsministerin Karin Prien (59, CDU) hatte sich kürzlich für den Pflichtbesuch von Schülern in Gedenkstätten ausgesprochen.

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