OB-Wahl Magdeburg 2022: Sie könnten die Nachfolge von Lutz Trümper antreten

Heute: Tobias Krull (44, CDU), Frank Pasemann (61, parteilos), Jens Rösler (52, SPD)

Magdeburg - Am 24. April ist Wahltag in Magdeburg: Alle Bürger dürfen den neuen Oberbürgermeister oder die neue Oberbürgermeisterin wählen und über Lutz Trümpers (66, SPD) Nachfolge entscheiden. Ihr habt Eure Entscheidung noch nicht getroffen? Hier findet Ihr drei Kandidaten im kurzen TAG24-Check.

Transparenzhinweis: TAG24 hat allen neun Kandidaten dieselben Fragen gestellt. Die Antworten werden im folgenden im originalen Wortlaut wiedergegeben. Die Kandidaten sind in alphabetischer Reihenfolge der Nachnamen aufgeführt.

Am 24. April findet die Oberbürgermeisterwahl in Magdeburg statt. Wer bekommt Eure Stimme?
Am 24. April findet die Oberbürgermeisterwahl in Magdeburg statt. Wer bekommt Eure Stimme?  © Swen Pförtner/dpa

Tobias Krull (44, CDU)

Tobias Krull (44) bewirbt sich im Namen der CDU als neuer Oberbürgermeister in Magdeburg.
Tobias Krull (44) bewirbt sich im Namen der CDU als neuer Oberbürgermeister in Magdeburg.  © Rayk Weber

TAG24: Welche drei Themenschwerpunkte müssen in Magdeburg auf politischer Ebene nach der Wahl als Erstes in Angriff genommen werden und warum?

Tobias Krull: Zu den ersten und wichtigsten Themenschwerpunkten zählt die Verbesserung der städtischen Infrastruktur, inklusive einer verbesserten Koordinierung der einzelnen Baustellen. Was derzeit viele Menschen in Magdeburg geradezu nervt, sind die vielen Baustellen und deren Auswirkungen. Hier besteht deutlicher Optimierungsbedarf. Auch die Infrastruktur der Landeshauptstadt im sozialen, kulturellen und sportlichen Bereich muss ständig bedarfsgerecht weiterentwickelt werden.

Magdeburg steht derzeit vor zwei großen Herausforderungen. Die Intel-Ansiedlung ist Chance und Herausforderung zugleich. Fragen, wie die Erschließung des zukünftigen Gewerbegebietes durch den ÖPNV und S-Bahn, die Schaffung zusätzlichen Wohnraums oder der notwendige Neubau von Kitas und Schulen muss jetzt bereits angegangen werden. Das kann aus meiner Sicht nur funktionieren, wenn dabei die Stadt, die Region und das Land eng zusammenarbeiten. Bezüglich der Ukraine-Flüchtlinge geht es nicht nur um eine kurzfristige Unterbringung, sondern um die Integration zum Wohle der gesamten Gesellschaft.

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Das Thema Digitalisierung will ich deutlich vorantreiben. Dabei geht es nicht darum, analoge Prozesse nur ins Digitale zu übertragen. Vielmehr ist das Ziel, ein digitales Rathaus zu etablieren, in dem die Menschen grundsätzlich alle Anliegen digital erledigen können. Selbstverständlich soll es auch weiterhin analoge Angebote geben. Dabei ist es mein klares Ziel: Niemand soll länger als zwei Wochen auf einen Termin im Bürgerbüro warten müssen.

TAG24: Was mögen Sie an Magdeburg? Und was muss verbessert werden?

Tobias Krull: Magdeburg ist so vielfältig wie seine Menschen und seine 40 Stadtteile, von denen jeder einzelne seinen ganz eigenen Charme hat. Man kann die pure Natur genießen genauso wie auch das urbane Leben. Das schätze ich sehr. Das mag ich an unserer Stadt. Als gebürtiger Magdeburger gefällt mir auch die Mentalität. Ich würde mir aber wünschen, dass die Magdeburger Einwohnerinnen und Einwohner den Stolz auf ihre Stadt noch stärker öffentlich zeigen. Ein Aspekt, der ebenfalls definitiv verbessert werden muss, ist die Anbindung an das Fernverkehrsnetz der Deutschen Bahn. Dieser wird der Bedeutung Magdeburgs als Landeshauptstadt in keiner Weise gerecht.

TAG24: Warum Sie wählen und nicht einen der anderen Kandidaten?

Tobias Krull: Mit 44 Jahren, Familienvater mit schulpflichtigen Kindern, Verwaltungsfachwirt und meinem vielfältigen Engagement für und in Magdeburg bringe ich alle Voraussetzungen mit, dieses so wichtige Amt auszuüben. Darüber hinaus verfüge ich über langjährige kommunal- und landespolitische Erfahrung und weiß darum, wie wichtig es ist, über Partei- und Fraktionsgrenzen hinweg nach den besten Lösungen für die Herausforderungen zu suchen. Die Leidenschaft, die ich für meine Geburtsstadt empfinde, werde ich in diesem Amt einbringen und damit auch erster Botschafter für unser Magdeburg sein. Dabei will ich den Menschen zuhören und meine Arbeit immer transparent darstellen.

Mehr zu Tobias Krulls Wahlprogramm findet Ihr hier.

Frank Pasemann (61, parteilos, von AfD aufgestellt)

Der 61-jährige Frank Pasemann geht für die AfD ins Rennen um den Posten des Oberbürgermeisters. (Archivbild)
Der 61-jährige Frank Pasemann geht für die AfD ins Rennen um den Posten des Oberbürgermeisters. (Archivbild)  © Michael Kappeler/dpa

TAG24: Welche drei Themenschwerpunkte müssen in Magdeburg auf politischer Ebene nach der Wahl als Erstes in Angriff genommen werden und warum?

Frank Pasemann: Mit einem SOS-Konzept will ich die Stadt sicherer machen und die Problembezirke wie den Moritzplatz, den Hassel und den Stadtpark angehen. Daneben stehen die Entwicklung der Infrastruktur, sowohl beim Wohnen als auch beim Verkehr, sowie der Wirtschaft bei mir vorn an, weil ich denke, dass die Zukunft Magdeburgs sich primär an diesen Fragen orientieren muss.

TAG24: Was mögen Sie an Magdeburg? Und was muss verbessert werden?

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Frank Pasemann: Magdeburg hat sich seit der Wende gut entwickelt, ist als Stadt aber zersiedelt. Mir fehlt eine Gesamtkonzeption für Wohnen, Gewerbe, Freizeit und Infrastruktur. Nicht erst seit Intel stehen wir vor dem Problem, wo noch Platz zum Bauen ist. Die Stadt braucht daher einen einheitlichen Plan, welcher Potenziale für die Zukunft verbindlich skizziert und auf den sich Bürger als auch Investoren verlassen können.

TAG24: Warum Sie wählen und nicht einen der anderen Kandidaten?

Frank Pasemann: Nach mehr als drei Jahrzehnten erfolgreicher Selbständigkeit weiß ich, was es heißt, Verantwortung zu tragen, Risiken abzuwägen, endgültige Entscheidungen zu treffen und sich durchzusetzen. Ich sehe mich da gut auf die Aufgaben als Oberbürgermeister vorbereitet und habe demnach im Gegensatz zu anderen Kandidaten berufliche Erfahrungen außerhalb von Politik und Verwaltung.

Mehr zu Frank Pasemanns Wahlprogramm findet Ihr hier.

Jens Rösler (52, SPD)

Jens Rösler (52) bewirbt sich für die SPD um den Posten des Stadtoberhauptes.
Jens Rösler (52) bewirbt sich für die SPD um den Posten des Stadtoberhauptes.  © Screenshot/Instagram/jensroeslermd

Bis zum Einsendeschluss für die TAG24-Übersicht lagen der Redaktion keine Antworten von Jens Rösler vor.

Jens Rösler will sich für gute und bezahlbare Wohnungen in ganz Magdeburg einsetzen. Zudem möchte er neue Wirtschaft ansiedeln und so neue und attraktive Arbeitsplätze schaffen.

Bus und Bahn soll ausgebaut werden und noch barrierefreier und sozialer werden. Er setzt sich für ein kostenloses Schüler- und Studententicket ein.

Rösler möchte ein digitales Bürgerbüro einrichten, um den Austausch mit den Bürgern voranzutreiben. Auch Klimaneutralität ist ihm wichtig: Der Handel soll nachhaltiger und die Stadt durch mehr Bäume grüner werden, Fuß- und Radwege sollen erweitert und abgesichert werden.

Kultur und Sport soll durch mehr Freizeitmöglichkeiten für alle gefördert werden.

Mehr zu Jens Röslers Wahlprogramm findet Ihr hier.

Mehr zu den anderen Kandidaten? TAG24 hat für Euch auch die Kandidaten Nicole Anger (45, Linke), Sarah Biedermann (24, Freie Wähler), Simone Borris (59, Einzelbewerberin), sowie Bettina Cornelia Fassl (59, Tierschutzallianz), Till Isenhuth (27, Einzelbewerber) und Dr. André Jordan (46, Die Partei) unter die Lupe genommen.

Titelfoto: Bildmontage: Swen Pförtner/dpa, Rayk Weber, Michael Kappeler/dpa, Screenshot/Instagram/jensroeslermd

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