Magdeburg - Vermutlich noch im Oktober wird die erste Gerichtsverhandlung zum Attentat auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt starten. Schon jetzt wurden dafür knapp zwei Millionen Euro ausgegeben.
Weil es in Sachsen-Anhalt keine großen Gerichtssäle gibt, die das Interesse an den Verhandlungen und die Menge an Nebenklägern decken können, wird ein vorübergehendes Gebäude in der Landeshauptstadt gebaut.
Dieses steht jedoch nicht im Eigentum der Stadt oder des Landes Sachsen-Anhalt, sondern wird lediglich angemietet, berichtet die Volksstimme.
Konkrete Angaben und Details zur Miete gebe es nicht. Allein auf eine Kleine Anfrage der Linken habe das Justizministerium geantwortet.
Demnach wurden bis zum 26. August etwa 1,69 Millionen Euro an den Vermieter des Gebäudes gezahlt.
Je nach Länge der Gesamtmietdauer wird die Summe weiter steigen, betonte das Ministerium. Angesetzt sind vorerst 50 Prozesstage.
Linke fordern zukünftig mehr Transparenz
Kritik über die schlechte Kommunikation zum Bau des Gebäudes kommt von den Linken.
Fraktionschefin Eva von Angern (48) sagte: "Die Kommunikation der Landesregierung rund um den Neubau des Gerichtssaals für den Prozess ist mangelhaft. Dass der Neubau des Gerichtssaals bereits schon jetzt ca. 1,7 Millionen Euro verschlungen hat, ist in ganz Magdeburg Stadtgespräch."
Die Menschen seien sauer, weil sie nicht nachvollziehen können, wieso dieser Neubau errichtet wurde, teilte die Partei mit.
Sie fordert, dass das Justizministerium zukünftig die schlechte Informationslage dringend verbessern müsste.