800 Bewerber für eine Wohnung in München: Unternehmer warnt vor Extremlage

Von Elke Richter

München - Der Chef des Wohnungsunternehmens Vonovia, Rolf Buch, warnt vor einem jahrzehntelangen Wohnungsmangel in der Landeshauptstadt und der Region München.

Der Wohnungsbau kommt in München nicht hinterher.
Der Wohnungsbau kommt in München nicht hinterher.  © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Der Trend zur Urbanisierung werde sich allein schon wegen des benötigten Zuzugs von Arbeitskräften verstärken, sagte Buch dem "Münchner Merkur".

"Die Folge ist, dass es in Metropolen wie München samt Umland in den nächsten 30 Jahren massiven Wohnungsmangel geben wird."

Denn die Menschen aus dem Ausland würden in die Städte und nicht auf das Land ziehen, weil es dort Arbeitsplätze gebe und die Sprachbarriere niedriger sei. Auch die eingesessene Bevölkerung ziehe es in die Städte, erläuterte Buch - "die Jungen, weil es dort gute Unis und Jobs gibt, die Älteren, weil die Gesundheitsversorgung dort besser ist". Zugleich werde aber zu wenig gebaut.

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"Wir alle unterschätzen noch, wie brennend die Frage wirklich ist", betonte Buch. "Wenn wir in München oder Berlin eine Wohnung inserieren, haben wir dafür 800 Bewerber." Das sei für eine Gesellschaft ungesund.

Rolf Buch, Vorstandsvorsitzender des Wohnungsbaukonzerns Vonovia, sieht einen extremen Wohnungsmangel in München.
Rolf Buch, Vorstandsvorsitzender des Wohnungsbaukonzerns Vonovia, sieht einen extremen Wohnungsmangel in München.  © Bernd Thissen/dpa

"Denn am Ende hat es in so einem Markt die alleinerziehende Kassiererin im Supermarkt schwerer als das Gutverdiener-Pärchen ohne Kinder." Damit mehr bezahlbare Wohnungen gebaut würden, müssten Genehmigungen schneller erteilt und die Baukosten reduziert werden, etwa durch serielles Bauen und Reduzierung der Baustandards.

Titelfoto: Bilmontage: Karl-Josef Hildenbrand/dpa, Bernd Thissen/dpa

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