Drogen und Handys im Knast: Hat ein Seelsorger die Gegenstände in das Gefängnis geschmuggelt?

Von Elke Richter

München - So schnell kann es manchmal gehen: Weil er Drogen und Handys in das Münchner Gefängnis geschmuggelt haben soll, sitzt ein Seelsorger der Anstalt jetzt selbst hinter Gittern.

Die Ermittler waren vor zwei Wochen auch in der Münchner Justizvollzugsanstalt Stadelheim im Einsatz.  © Andreas Gebert/dpa

Er wurde bei einer Durchsuchungsaktion "in seiner Wohnung festgenommen und befindet sich seither in Untersuchungshaft", erklärte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft München I zum aktuellen Stand.

Ihm werde Bestechlichkeit sowie banden- und gewerbsmäßiger Handel von Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge vorgeworfen, hieß es weiter.

Letzterer Vorwurf trifft demnach außerdem auch sieben Häftlinge. Bei der Durchsuchungsaktion, die bereits am 22. Juli dieses Jahres stattgefunden hat, waren zuständige Ermittler unter anderem in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Stadelheim angerückt.

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"Ob es bei den sieben bleibt, werden wir sehen", führte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft aus. Noch liefen die Ermittlungen, zum Beispiel müssten digitale Quellen erst einmal ausgewertet werden.

In welchem Umfang der mutmaßliche Schmuggel stattgefunden haben soll, ist derzeit unklar.

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Mobiltelefone auch im Münchner Gefängnis strikt verboten

"Gleiches gilt für die Entlohnung", schilderte die Sprecherin mit Blick auf die Gegenleistungen für den Seelsorger und betonte in diesem Zusammenhang, dass eine "abschließende rechtliche Würdigung" momentan noch nicht vorgenommen werden könne.

Mobiltelefone sind den Insassen in Gefängnissen normalerweise strikt verboten. Damit soll verhindert werden, dass Kriminelle ihr Geschäft auch hinter Gittern weiterbetreiben, Fluchtversuche planen oder Zeugen einschüchtern.

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