Querdenker-Demo in München: "Hitlergrüße" und Angriff auf Journalisten

München - Bei einer Versammlung aus dem Bereich der Querdenker-Bewegung am Dienstag in der Münchner Altstadt musste die Polizei mehrmals eingreifen.

Bei der Querdenker-Demo am Dienstag wurden mehrere Straftaten von der Polizei aufgenommen. (Archiv)
Bei der Querdenker-Demo am Dienstag wurden mehrere Straftaten von der Polizei aufgenommen. (Archiv)  © Fabian Sommer/dpa

An der Demo nahmen zwischen 14 und 19 Uhr nahmen rund 1200 Personen teil.

"Während sich der Versammlungszug nach einer Auftaktkundgebung am Marienplatz durch die Altstadt bewegte, kam es gegen 15.40 Uhr zu einem Körperverletzungsdelikt, bei dem ein 60-Jähriger mit Wohnsitz in München einen Medienvertreter mit einer Trommel ins Gesicht schlug", gab das Polizeipräsidium in der Landeshauptstadt am heutigen Mittwoch zu de Demonstration bekannt.

"Die Trommel wurde sichergestellt und der 60-Jährige wegen einer gefährlichen Körperverletzung angezeigt." Der Angreifer konnte nach der Bearbeitung der Anzeige auf freien Fuß gesetzt werden, der Journalist erlitt leichte Verletzungen.

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Auch wurden zwei weitere Vorfälle vermeldet, die offenbar in die gleiche Kerbe schlagen. "Gegen 14.45 Uhr, machte ein 48-Jähriger mit Wohnsitz im Landkreis Erding eine staatsschutzrelevante Geste, die er in Richtung der Versammlungsteilnehmer im Bereich des Marienplatzes zeigte." Die Deutsche Presseagentur sprach von einer "verbotenen Abwandlung des Hitlergrußes".

Der zweite Vorfall schien dabei etwas direkter zu sein: "Während der Schlusskundgebung in der Rosenstraße zeigte ein 56-Jähriger mit Wohnsitz im Landkreis Fürstenfeldbruck einen sogenannten Hitlergruß in Richtung der Versammlung der Querdenker-Bewegung."

"Bayern gegen Rechts" am Odeonsplatz

Ob die beiden Täter mit dem ausgestreckten Arm die zumindest als teilweise rechtsextrem eingestuften Querdenker-Akteure damit kritisieren wollten oder es sich dabei um eine politische Überzeugung handelte, ist zunächst nicht bekannt. Beide wurden wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen angezeigt und nach der polizeilichen Sachbearbeitung wieder entlassen.

Zwischenfälle mit der deutlich kleineren Gegenbewegung, die um 13.45 Uhr mit circa 130 Personen begann, gab es offenbar keine. Am Mittwoch wurde auf dem Odeonsplatz eine eigene Kundgebung angesetzt.

Für die um 18 Uhr beginnende Aktion "Zammreißen! Bayern gegen Rechts" kamen unter anderem Michael Mittermeier, Willy Astor, die Spider Murphy Gang, die beiden "Die Anstalt"-Stamm-Kabarettisten Max Uthoff und Claus von Wagner, sowie die Band LasBrassBanda und der Comedian Maxi Schafroth nach München.

Titelfoto: Fabian Sommer/dpa

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