Von Marco Hadem
München - Anders als in den vergangenen Jahren darf der Freistaat Bayern für 2026 wieder auf höhere Steuereinnahmen hoffen als bislang prognostiziert.
"Bayern kann in 2026 mit einem leichten Steuerplus von rund 1,5 Milliarden Euro im Vergleich zur besonders schlechten Mai-Schätzung 2025 rechnen", sagte Bayerns Finanzminister Albert Füracker (57, CSU) zur regionalisierten Oktober-Steuerschätzung.
Für 2027 kann Bayern mit 1,8 Milliarden Euro zusätzlich im Vergleich zur Mai-Schätzung rechnen.
Die Aussichten für Bayern sind damit zunächst einmal besser als etwa für den Bund. Ihm sagten die Steuerschätzer bis 2029 keine zusätzlichen Einnahmen voraus.
Auch die bayerischen Kommunen können laut Füracker im Vergleich zur miserablen Mai-Steuerschätzung mit mehr Geld rechnen: Für dieses Jahr werde ein Steuerplus von gut 800 Millionen Euro vorausgesagt und für 2026 von gut 900 Millionen Euro. 2027 könnten es demnach 1,1 Milliarden Euro mehr sein.
Trotz der verbesserten Prognose warnte Füracker umgehend vor zu großen Erwartungen: "Die Ergebnisse der aktuellen Steuerschätzung sind auch für Bayern kein Anlass zur Euphorie."
Füracker mahnt strikte Ausgabendisziplin für Haushalt an
Zwar zeigten sie für die nächsten Jahre nach einigen Jahren wirtschaftlicher Stagnation zumindest wieder einen geringen Anstieg der Steuereinnahmen.
"Allerdings müsste das für 2026 prognostizierte Wirtschaftswachstum von 1,3 Prozent erst einmal tatsächlich eintreten. Darüber hinaus sind wir noch weit weg von unserer einstigen wirtschaftlichen Stärke."
Die allgemeine Lage bleibe schwierig, es gebe eine hohe Prognoseunsicherheit. Man sei ohnehin noch lange nicht auf dem Niveau, auf dem man vor einigen Jahren gewesen sei.
Die regionalisierte Steuerschätzung ist eine wichtige Grundlage für die Erstellung des nächsten Haushalts. "Für die Aufstellung des Doppelhaushalts 2026/27 gilt ganz klar: Weiterhin keinerlei finanzieller Spielraum für große neue Ausgaben, strikte Ausgabedisziplin und Konsolidierung, wo immer möglich."
Für 2025 ergibt sich aus den neuen Zahlen laut Füracker kein Grund, dass man im Haushalt nachsteuern müsse - man habe gut geplant, sagte er.