Solarauto-Projekt Sion gescheitert: 300 Mitarbeiter werden entlassen

München - Das Solarauto-Projekt Sion ist gescheitert. Das Münchner Start-up-Unternehmen Sono Motors hatte bei Interessenten und Investoren vergeblich um 100 Millionen Euro für den Bau einer Vorserie geworben und zog am Freitag einen Schlussstrich.

Zwei Sion-Autos fahren eine Straße entlang. Das Solarauto-Projekt muss nun eingestellt werden.
Zwei Sion-Autos fahren eine Straße entlang. Das Solarauto-Projekt muss nun eingestellt werden.  © Alexander Herold/Sono Motors/dpa

Das Programm werde mit sofortiger Wirkung eingestellt, rund 300 Mitarbeiter würden entlassen.

"Trotz der mehr als 45.000 Reservierungen und Vorbestellungen für den Sion waren wir gezwungen, auf die anhaltende Instabilität der Finanzmärkte zu reagieren", sagte Firmengründer Laurin Hahn.

Autokäufer sollen ihre Anzahlungen in den nächsten zwei Jahren in Raten zurückbekommen.

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Das kompakte E-Auto sollte mit Solarzellen auf der Karosserie durchschnittlich 112 Kilometer pro Woche fahren können und mit zusätzlichem Strom aus der Steckdose und einem Akku gut 300 Kilometer Reichweite haben.

Das Unternehmen brauchte aber dringend frisches Geld, um 2023 die Vorserie und Anfang 2024 in Finnland die ersten Serienautos bauen zu können.

Fortan will sich Sono auf Solardächer für Busse und Lastwagen konzentrieren. Dieses Geschäft ist weniger kapitalintensiv und erwirtschaftet bereits Umsätze. Sono-Hauptaktionäre sind die Gründer und US-Investoren.

Titelfoto: Alexander Herold/Sono Motors/dpa

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