Münchner Flughafen wegen Streik komplett dicht: Keine Passagierflüge am Freitag

München - Nach der Streikankündigung der Gewerkschaft Verdi stellt der Münchner Flughafen für Freitag seinen regulären Passagierbetrieb ein. Das teilte der Flughafen am Mittwoch mit.

Verdi hat Beschäftigte an deutschen Flughäfen dazu aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen.
Verdi hat Beschäftigte an deutschen Flughäfen dazu aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen.  © Frank Rumpenhorst/dpa

Ausgenommen sind demnach alle Sonderflüge, darunter Hilfsflüge, Flüge für medizinische, technische und sonstige Notfälle sowie Flüge für die am Freitag beginnende Münchner Sicherheitskonferenz.

"Aufgrund des Streiks hat die Flughafen München GmbH beim Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr als oberste Luftaufsichtsbehörde beantragt, den Airport für diesen Tag von der Betriebspflicht für den gewerblichen Luftverkehr zu befreien", hieß es in einer Mitteilung des Flughafens.

Dem Antrag sei stattgegeben worden. Somit sollen von Freitag um 0 Uhr bis Samstag 1 Uhr keine regulären Passagierflüge stattfinden. Mehr als 700 Starts und Landungen seien am Freitag in München geplant, hatte ein Sprecher des zweitgrößten deutschen Flughafens am Mittag erklärt. Am Mittwoch kam es bereits aufgrund eines IT-Ausfalls bei der Lufthansa zu Einschränkungen im Luftverkehr.

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Die Gewerkschaft Verdi hat dort die Beschäftigten zu einem ganztägigen Streik aufgerufen, wie sie am Mittwoch mitteilte. "Die bisherigen Verhandlungen verliefen praktisch ergebnislos", sagte Manuela Dietz von Verdi Bayern. "Im öffentlichen Dienst und bei den Beschäftigten der Luftsicherheit und der Bodenverkehrsdienste geht nichts voran. Um diese Situation zu ändern, erhöhen wir mit den Warnstreiks nun den Druck."

Die Streikenden wollen sich am Freitag ab 11 Uhr zu einer Demonstration am Flughafen versammeln, teilte Verdi Bayern mit. Auch an den Flughäfen in Frankfurt, Hamburg, Stuttgart, Dortmund, Hannover und Bremen sind Warnstreiks geplant.

Münchner Sicherheitskonferenz: Wie kommen die Staats- und Regierungschef in die Stadt?

Fluggäste warten in München am Schalter. Wegen Warnstreiks kann es zu erheblichen Verzögerungen kommen.
Fluggäste warten in München am Schalter. Wegen Warnstreiks kann es zu erheblichen Verzögerungen kommen.  © Sven Hoppe/dpa

Mit dem Ausstand wollen die Beschäftigten ihren Forderungen im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen Nachdruck verleihen. In den Verhandlungen fordern Verdi und der Beamtenbund DBB 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten. Die Laufzeit soll zwölf Monate betragen.

Die Arbeitgeber haben die Forderungen zurückgewiesen. Die zweite Verhandlungsrunde ist für den 22. und 23. Februar in Potsdam geplant.

Flüge der Staats- und Regierungschefs, die zur Münchner Sicherheitskonferenz sollen vom Streik verschont werden. "Hunderte Entscheidungsträger aus allen fünf Kontinenten haben ihre Teilnahme bereits bestätigt", sagte eine Sprecherin der Konferenz.

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Die Münchner Sicherheitskonferenz gilt als wichtigstes Politiker- und Expertentreffen zur Sicherheitspolitik weltweit. Insgesamt wollen laut Polizei mehr als 45 Staats- und Regierungschefs sowie Minister unterschiedlicher Ressorts anreisen.

Titelfoto: Bildmontage: Frank Rumpenhorst/dpa, Sven Hoppe/dpa

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