Partymeile Isar: Jetzt gib es Promille-Kontrollen auch für Schlauchbootfahrer
Von Sabine Dobel
München - Alkotest für Schlauchbootfans: Einmal mehr ist die Polizei ausgerückt, um an der Isar bei München die Regeln für Fahrten auf dem Fluss zu kontrollieren.
Alles in Kürze
- Polizei kontrolliert Schlauchbootfahrer auf der Isar in München.
- Alkoholwert über 0,5 Promille: Keine Weiterfahrt.
- Regeln für Fahrten auf dem Fluss gelten.
- Glasflaschen und laute Musik sind verboten.
- Kinder und Nichtschwimmer benötigen Rettungswesten.

Über 0,5 Promille: Eine Gruppe darf nach der Atemalkoholkontrolle erst mal nicht weiterfahren. Das habe anders als im Straßenverkehr keine Auswirkung auf eventuelle Punkte in Flensburg, sagt ein Beamter.
Es komme aber ein Bußgeldbescheid des Landratsamts München. Eine andere Schlauchbootbesatzung ist nüchtern geblieben - und bekommt grünes Licht für die Weiterfahrt.
Musik, Bier, Partylaune: An heißen Sommertagen herrscht an dem Fluss Hochbetrieb. Glasscherben und Müll zeugen gelegentlich davon.
Hunderte Boote sind an schönen Tagen auf dem Fluss unterwegs, dessen Ufer teils unter Naturschutz steht. Und: Das Wasser ist reißend - immer wieder gab es Unfälle. Wie der Landkreis Bad-Tölz-Wolfratshausen hat das Landratsamt München deshalb eine Bootsfahrverordnung erlassen.
Es habe im vergangenen Jahr mehrere tragische Unfälle mit insgesamt drei Toten gegeben, sagt ein Beamter. Vor wenigen Wochen seien fünf Menschen in eine Wasserwalze geraten, sie seien glücklicherweise nur leicht verletzt worden.
Vorgaben zu Fahrzeugen, Ausrüstung und Fahrtüchtigkeit

Es gehe bei den Kontrollen darum, die Menschen zu sensibilisieren und derartige Unfälle zu verhindern. Man wolle niemandem verbieten, auf der Isar zu fahren.
Nur Kanus, Schlauchboote und Stand-up-Paddling-Boards dürfen die Isar im Landkreis München befahren.
Für die Bootsinsassen gilt ein maximaler Blutalkoholwert von 0,5 Promille, Glasflaschen sind verboten, ebenso Beiboote, in denen früher gern der Kasten Bier mitgezogen wurde.
Kinder und Nichtschwimmer müssen zertifizierte Rettungswesten tragen, die Schlauchboote müssen einer vorgegebenen DIN-Norm entsprechen - und laute Musik ist nicht erlaubt.
Die Regelungen hätten sich bewährt, heißt es beim Landratsamt München. "Wir begrüßen, wenn die Polizei Kontrollen durchführt, weil es den Leuten die Regelungen ins Bewusstsein ruft, aber eben auch, dass die Isar ein Wildfluss ist, der mit Vorsicht genutzt werden muss."
Titelfoto: Peter Kneffel/dpa