Alsterschwäne zurück! Deshalb ist Hamburg auf die Tiere angewiesen

Hamburg - Der Frühling lockt nicht nur die Hamburger wieder vor die Tür, auch die Alsterschwäne dürfen ihr Winterquartier nun wieder verlassen.

Schwanenvater Olaf Nieß brachte die Schwäne Ende November ins Winterquartier.
Schwanenvater Olaf Nieß brachte die Schwäne Ende November ins Winterquartier.  © DPA

Am Dienstag um 10 Uhr werden rund 120 Tiere mit Booten vom Eppendorfer Mühlenteich bis zur Krugkoppelbrücke an der Außenalster begleitet.

Von dort aus dürfen die weißen Tiere ihren eigenen Weg gehen und ihre angestammten Reviere aufsuchen. Im vergangenen Jahr haben sie dort fast 20 Küken groß gezogen.

Die Hamburger verehren ihre Alsterschwäne, weil sie als Symbol für die Freiheit und Unabhängigkeit der Hansestadt gelten. Der Legende zufolge soll es der Stadt wirtschaftlich gut gehen, solange Schwäne auf der Alster schwimmen.

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Im vergangenen Sommer hatte die Stadt allerdings 15 tote Alsterschwäne zu beklagen (TAG24 berichtete).

Insgesamt verstarben sechs Nestlinge, fünf Jungtiere und vier ausgewachsene Schwäne. Sie alle starben an den Folgen einer Darmentzündung, die durch giftige Bakterien ausgelöst wurde.

Die Giftstoffe, sogenannte Clostridium-Bakterien, entstanden durch die langanhaltende Hitze im Rekord-Sommer 2018.

Die Hamburger lieben ihre Alsterschwäne.
Die Hamburger lieben ihre Alsterschwäne.  © DPA

Das Schwanenwesen hat deshalb in der Hansestadt eine jahrhundertelange Tradition. In früheren Jahrhunderten hatten nach Angaben des Schwanenwesens sonst nur Könige, Herzöge und Grafen das Recht, die weißgefiederten Wasservögel zu halten.

Die Hansestadt führte 1674 das Amt des Schwanenvaters ein und brach damit diesen Brauch. Nach einer Verordnung des Senats aus dem Jahr 1664 war es demzufolge nicht nur verboten, die lebenden Wahrzeichen Hamburgs zu töten, sondern auch, sie zu beleidigen.

187-Strassenbande-Rapper Gzuz sorgte im vergangenen Jahr für Schlagzeilen, weil er offenbar einen Schwan vor laufender Kamera ohrfeigte (TAG24 berichtete).

Der vorbestrafte Musiker kam jedoch noch einmal davon - die Ermittlungen gegen ihn wurden eingestellt.

Update 14.16 Uhr

Mit Blaulicht und mehreren Booten sind die berühmten Hamburger Alsterschwäne am Dienstag in ihr Sommerquartier begleitet worden. Einige Schwäne schwammen dabei zielstrebig voran, während sich andere gemächlich von den Booten treiben ließen.

Die von Schaulustigen begleitete Reise sei für die Tiere kein Stress, sagte Schwanenvater Olaf Nieß dazu. Er führte das Team an, das die rund 120 Tiere bis zur Außenalster eskortierte.

Titelfoto: DPA

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