Autofahrer aufgepasst! Hier stehen ab sofort zwei neue Blitzer

Dresden - Die Stadt schaltet zwei neue Blitzer scharf! Ab heute Nachmittag trifft es Raser in zwei Tempo-30-Zonen am Stadtrand. Die Verwaltung montiert dafür zwei alte Blitzer in der Innenstadt ab.

BU-A Heinz Schwalbe (62) von der VDS Verkehrstechnik aus Löbau montiert den neuen Blitzer in Eschdorf.
BU-A Heinz Schwalbe (62) von der VDS Verkehrstechnik aus Löbau montiert den neuen Blitzer in Eschdorf.  © Steffen Füssel

Bislang standen die Messanlagen am Georgplatz (Richtung Hauptbahnhof) und am Rathenauplatz (Richtung Carolabrücke). Beide waren jedoch seit Längerem nicht mehr aktiv. Jetzt wurde die Technik erneuert und die Anlagen umgesetzt.

Ein Blitzer steht ab sofort an der Pillnitzer Landstraße in Höhe der Preßgasse (Wachwitz). So soll der Schulweg zur 62. Grund- und Oberschule sowie das Umfeld der Bushaltestelle sicherer werden.

In Eschdorf auf der Pirnaer Straße soll das hohe Verkehrsaufkommen der S 177 beruhigt und damit Unfällen vorgebeugt werden. Die Trasse dient täglich Tausenden als Verbindung zwischen A17 und A4. Bisher sorgte wenige Meter entfernt ein Fake-Blitzer für zumindest etwas Ruhe.

Das Umsetzen kostete rund 47 000 Euro. Wo Blitzer aufgestellt werden, entscheidet die Unfallkommission der Stadt, in der auch die Polizei vertreten ist.

"Jeder, der zu schnell unterwegs ist, gefährdet sich und andere. Blitzanlagen sind eine Möglichkeit, die Sicherheit auf den Straßen zu erhöhen“, so Ordnungsbürgermeister Detlef Sittel (51, CDU).

Blitzer-Bilanz: Alle fünf Minuten wird in Dresden ein Auto geblitzt

Auch in Wachwitz an der Pillnitzer Landstraße steht ein neuer Blitzer, heute soll er scharf gestellt werden.
Auch in Wachwitz an der Pillnitzer Landstraße steht ein neuer Blitzer, heute soll er scharf gestellt werden.  © Steffen Füssel

Raser spülen so viel Geld in die Stadtkasse wie noch nie. Allein bis Ende August blitzte es aus stationären Messanlagen fast 65 000-mal. Alle fünf Minuten tappt mittlerweile stadtweit ein Raser in die Falle.

Mit Abstand "produktivster" Blitzer ist die neue Anlage an der Bergstraße. Anfang Februar aufgestellt, wurden allein in den folgenden 20 Stunden sagenhafte 255 Schnellfahrer erwischt.

Bis Ende August löste die Anlage insgesamt 13 916-mal aus. Die folgenden Briefe vom Ordnungsamt kosteten die Autofahrer insgesamt satte 315 360 Euro.

Der "Fotoapparat" an der Bergstraße löst damit die bisher fleißigste Messanlage auf der Waldschlößchenbrücke (Richtung Altstadt) ab. Hier wurden 9 362 Fahrer "abgeschossen" (285 120 Euro).

Im Gegenzug wirkt der Blitzer an der Gottfried-Keller-Straße (Richtung Gorbitz) geradezu harmlos. 4 630 Euro mussten Autofahrer für 239 Überschreitungen zahlen.

Grund zum Durchatmen für alle Bleifüße bleibt dennoch nicht: Dresden will weiter nachlegen. Nachdem heute zwei vormals blinde Blitzer an anderen Orten wieder scharf gestellt werden (siehe Kasten), will die Stadt auch bei Rot-Blitzern nachlegen. "Bis 2020 soll die Rotphasenüberwachung weiter ausgebaut werden", warnt Ordnungsbürgermeister Detlef Sittel (51, CDU).

Das Blitzen lohnt sich auch für die Stadtkasse. Insgesamt spülten Raser in diesem Jahr 1,78 Millionen Euro in sie hinein - Stand Ende August. Im gesamten Vorjahr waren es 1,96 Mio. Euro. Im Jahr 2016 erzielte die Stadt Einnahmen von 1,58 Mio. Euro.

Das Geld fließt ohne Zweckbindung in den Haushalt.

Nirgendwo in Dresden hat es so oft geblitzt wie an der Bergstraße.
Nirgendwo in Dresden hat es so oft geblitzt wie an der Bergstraße.  © Ove Landgraf
Der Waldschlößchen-Blitzer ist nur noch auf Platz 2 der Kassenliste.
Der Waldschlößchen-Blitzer ist nur noch auf Platz 2 der Kassenliste.  © Ove Landgraf
Bürgermeister Detlef Sittel (51, CDU) ist der Chef des Dresdner Ordnungsamtes.
Bürgermeister Detlef Sittel (51, CDU) ist der Chef des Dresdner Ordnungsamtes.  © Norbert Neumann

Titelfoto: Steffen Füssel