Kondomhersteller zahlt Frauen mehr, wenn sie schwanger werden

Berlin - Die zwei Gründer der Kondom-Firma "einhorn" zahlen Mitarbeiterinnen, die ein Kind bekommen, automatisch mehr Lohn.

Waldemar Zeiler (links) und Philip Siefer posieren als Einhörner für einhorn.
Waldemar Zeiler (links) und Philip Siefer posieren als Einhörner für einhorn.  © PR/einhorn.my

Die Gründer Waldemar Zeiler und Philip Siefer haben mit ihren "einhorn"-Kondomen geschafft, was anfänglich von der Konkurrenz belächelt wurde. Vegane und fair produzierte Gummis herzustellen und sich damit am Markt zu behaupten.

Fair produziert meint bei "einhorn" aber keine übliche Phrase, wie in vielen anderen Bereichen in der Wirtschaft.

Waldemar Zeiler, der gar nicht mehr so aktiv im operativen Geschäft ist, sondern sich lieber kreative Ideen ausdenkt, gab jetzt in einem Interview gegenüber der Zeitung Absatzwirtschaft bekannt, dass schwangere Angestellte bei seiner Firma automatisch mehr verdienen.

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"Wir bei 'einhorn' sind jetzt alle um die 30 und es ist klar, dass eine ganze Kinderwelle auf uns zu rollt. Und wir haben relativ früh gesagt, dass wir uns als Firma da mit entwickeln wollen", sagte er.

"Deshalb bekommt jede, die ein Kind bekommt, automatisch 400 Euro netto mehr."

"einhorn" auch für Senkung der Steuer bei Periodenprodukten verantwortlich

Die Unternehmer wollen damit "eine Spirale der Ungleichheit" auflösen, die dazu führe, dass die Frau Zuhause bleibe. Damit spielt Zeiler darauf an, dass Frauen oft weniger verdienen als Männer und deshalb eher freinehmen könnten. "Deshalb bekommt sie bei uns eine Gehaltserhöhung", schließt der mutige Chef ab.

Das Unternehmen zeichnet sich ebenfalls dafür verantwortlich, dass Produkte für die weibliche Periode nun im Preis sinken. Anfang des Jahres starteten die Gründer zusammen mit der Zeitung Neon eine Petition, die den Bundestag zu einer Diskussion darüber brachte, ob die Luxus-Steuer in Höhe von 19 Prozent bei Tampons, Damenbinden und Co. angebracht sei.

Am Donnerstag wurde nun beschlossen, dass der Steuersatz auf 7 Prozent fällt. Die Produkte zählen nun offiziell als Grundbedarf. Umgesetzt wird das Gesetz ab dem 1. Januar 2020.

"einhorn"-Kondome werden in liebevoll gestalteten Tüten verkauft.
"einhorn"-Kondome werden in liebevoll gestalteten Tüten verkauft.  © PR/einhorn.my

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