Finger weg! Das sind die 10 gefährlichsten Diäten der Welt

Deutschland - Wer kennt es nicht: Während der Weihnachtsfeiertage wird ausgiebig geschlemmt, als gäbe es kein Morgen. Doch schon nach kurzer Zeit macht sich die kulinarische Eskalation auf der Waage bemerkbar.

Viele Deutsche wollen nun die überflüssigen Pfunde genauso schnell in Luft auflösen, wie sie gekommen sind. Sie suchen nach vielversprechenden Diäten, die einen innerhalb kurzer Zeit große Mengen an Gewicht verlieren lassen.

In den vergangenen Jahren ploppten dadurch immer wieder absurde und zum Teil höchst gefährliche Diät-Trends auf. Doch Diäten, die Euch wie durch ein Wunder innerhalb kurzer Zeit große Mengen Gewicht verlieren lassen, können nicht gesund sein.

Erfahrt hier, welche zehn absurden Diäten in den letzten Jahren für Aufsehen sorgten.

Von einer Nachahmung raten wir dringend ab!

1. Die Fünf-Bissen-Diät

Nach 5 Bissen einfach aufzuhören, erfordert jede Menge Disziplin.
Nach 5 Bissen einfach aufzuhören, erfordert jede Menge Disziplin.  © Unsplash/yeongkyeong lee

Wie der Name schon sagt, sieht diese Diät vor, dass man nur fünf Bissen von jeder Mahlzeit und nicht mehr als zwölf Bissen am Tag zu sich nimmt.

Der Erfinder dieser Hunger-Diät, Dr. Alwin Lewis, ist überzeugt, dass nicht entscheidend ist, was, sondern wie viel man isst.

Angeblich würde man nach drei Tagen keinen Hunger mehr verspüren. Dabei stellt sich die große Frage, wie man mit 12 Bissen am Tag seinen täglichen Energiebedarf decken will.

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Ein weiterer Kritikpunkt: Hält man sich an diese Diät, sind Fast Food, Süßigkeiten und andere ungesunde Lebensmittel uneingeschränkt erlaubt. Man könnte also 5 Bissen von einer Sahnetorte, einem Hamburger oder von einem Schokoriegel zu sich nehmen, solange man nicht mehr von diesen Mahlzeiten isst.

Wer nachhaltig und gesund abnehmen will, sollte von dieser Crash-Diät daher unbedingt die Finger lassen!

2. Die Luft-Diät

Von Luft und Liebe sollte kein Mensch auf Dauer leben müssen.
Von Luft und Liebe sollte kein Mensch auf Dauer leben müssen.  © Unsplash/Alla Hetman

Die Luft-Diät ist an Absurdität wohl kaum zu übertreffen.

Stellt Euch vor, Ihr sitzt vor einem reichlich gefüllten Teller mit leckerem Essen. Ihr greift zur Gabel, ladet einen Bissen darauf und führt sie zum Mund.

Doch halt! Statt jetzt zuzubeißen, stoppt Ihr die Gabel kurz vor Eurem Mund, sodass dieser nicht mit dem Essen in Berührung kommt. Danach legt Ihr den Bissen zurück auf den Teller und nehmt Euch mit der Gabel einen neuen. Na, fühlt Ihr Euch schon gesättigt? Nein? Na dann Glückwunsch, Ihr macht alles richtig!

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Denn wenn es nach der Luft-Diät geht, stellt Ihr Euch lediglich vor, etwas zu essen, was man in der Realität dann doch nicht zu sich nimmt.

Von Muskelabbau einmal abgesehen, kann eine solche Hunger-Diät zu Leptinresistenzen führen, die das Sättigungsgefühl verhindert. Das kann später zu einer noch leichteren Gewichtszunahme führen.

Mediziner halten die Luft-Diät deswegen auch für sehr gefährlich, da sie Essstörungen geradezu herausfordert.

3. Abnehmen durch Abführmittel

Abführmittel sind Medikamente für den Ernstfall - keine Abnehmpillen.
Abführmittel sind Medikamente für den Ernstfall - keine Abnehmpillen.  © Unsplash/Brett Jordan

Es kursiert noch immer der Irrglaube, dass Abführmittel ein adäquates Mittel zur Gewichtsabnahme darstellen.

Durch Medikamente in Pillen- Granulat- oder Zäpfchenform soll Durchfall erzeugt werden, mit dem sich überflüssige Pfunde angeblich schnell beseitigen lassen.

Doch das ist völliger Blödsinn. Abführmittel lassen sich nicht als Diät-Booster missbrauchen, da sie die Fettzellen nicht angreifen.

Gewicht verliert man lediglich durch Wasserverlust, den der Körper aber schleunigst wieder auszugleichen versucht.

Zum anderen werden Kalorien auch weiterhin munter vom Körper aufgenommen, da die Abführmittel erst am Ende der Verdauungskette wirken. Wer also glaubt, nach dem Verzehr eines üppigen Festmahls die Kalorienmenge durch eine Abführpille zu beseitigen, liegt falsch. Einzig unverdaute Speisereste und Wasser finden ihren Weg nach draußen.

Aber auch die gesundheitlichen Gefahren sind nicht zu unterschätzen. Denn neben Wasser werden auch wichtige Elektrolyte wie Magnesium, Natrium oder Kalium ausgespült. Ein Nährstoffmangel im Körper kann die ungesunde Folge sein.

4. Die Babybrei-Diät

Babybrei sollte - wie der Name schon sagt - für Babys verwendet werden.
Babybrei sollte - wie der Name schon sagt - für Babys verwendet werden.  © 123RF/dolgachov

Hinter der Babybrei-Diät steckt die Idee, dass Babybrei im Grunde alle Nährstoffe enthält, die ein Kleinkind benötigt.

Was also für die Kleinsten gut ist, soll auch für die Großen eine ideale Nahrungsquelle sein, so die Logik.

Hinter diesem Ernährungskonzept steht eine amerikanische Personal-Trainerin namens Tracy Anderson, die mit dieser speziellen Diät angeblich schon Promi-Damen wie Reese Witherspoon, Madonna oder Jennifer Aniston weiterhalf.

Pro Tag werden dabei mehrere Gläschen mit Babybrei geleert, wobei 1000 Kalorien nicht überschritten werden dürfen. Damit soll ein Gewichtsverlust von bis zu 3,5 Kilo pro Woche möglich sein! Gewürze wie Salz, aber auch Getreide, Milchprodukte und Öle sind hingegen gestrichen.

Dabei handelt es sich allerdings um eine Radikalität, die für langfristige Abnehmerfolge nicht taugt. Der Stoffwechsel verlangsamt sich, sodass kaum Fett verbrannt wird, man fühlt sich nicht nur hungrig, sondern auch häufig mies gelaunt und der Jo-Jo-Effekt am Ende der Diät lässt grüßen.

Nicht zuletzt geht der Kauf der kleinen Gläschen ganz schön ins Geld. Statt also teuren Babybrei zu besorgen, ist das Geld für eine ausgewogene und gesunde Ernährung deutlich besser investiert.

5. Die Kohlsuppen-Diät

Kohlsuppe zum Frühstück, Mittag und Abendbrot halten nur die wenigsten lange Zeit durch.
Kohlsuppe zum Frühstück, Mittag und Abendbrot halten nur die wenigsten lange Zeit durch.  © 123RF/anetagu

Die "Magic Soup", wie die Kohlsuppen-Diät in den USA genannt wird, ist hierzulande bereits seit den 70er Jahren bekannt.

Das Prinzip dieser Diät ist recht schnell erklärt. In der krassen Variante wird über einen Zeitraum von circa zehn Tagen jeden Tag Kohlsuppe gegessen.

In der zweiten und deutlich gesünderen Variante sind an bestimmten Tagen auch Obst, Gemüse oder Fleisch erlaubt.

Die radikale Kohlsuppen-Diät verspricht bis zu sieben Kilo in einer Woche abzunehmen! Das ist schwer vorstellbar. Zumal nach wenigen Tagen den meisten Menschen der Geschmack von Kohlsuppe zuwider sein dürfte.

Darüber hinaus birgt die extrem einseitige Diät das Risiko, dass Muskelabbau und Mangelernährung dem Körper großen Schaden zufügen. Nicht zuletzt ist der Jo-Jo-Effekt nahezu unvermeidbar, sofern im Anschluss an die Diät keine gesunde Ernährungsumstellung erfolgt.

6. Die Eiweiß-Shake-Diät

Eiweiß-Shakes sind auf Dauer ein schlechter Mahlzeiten-Ersatz.
Eiweiß-Shakes sind auf Dauer ein schlechter Mahlzeiten-Ersatz.  © 123RF/lecic

Vor allem in der Fitness-Szene stehen Protein-Shakes für viele Sportler täglich auf dem Speiseplan.

Sofern die Shakes als Ergänzung zu einer ausgewogenen Ernährung zu sich genommen werden, spricht dem nichts entgegen.

Doch es geht auch krasser. Bei einer Eiweiß-Shake-Diät werden nahezu sämtliche Mahlzeiten mit der Einnahme von Proteinpulver abgedeckt.

Das Prinzip dahinter lautet, dass durch das zusätzliche Eiweiß mehr Kalorien verbraucht werden, ohne dass es zum Muskelabbau kommt.

Die Gefahr dieser Diät liegt nicht nur in einer Mangelernährung, sondern auch in manchem Pulver selbst. Minderwertige Zutaten, ein hoher Zuckeranteil sowie zahlreiche Konservierungsstoffe und Geschmacksverstärker in so mancherlei Protein-Pulvern sorgen dafür, dass diese Diät keinesfalls dauerhaft zur gesunden Gewichtsreduktion beiträgt.

Zugleich ist der Körper weiterhin auf die Einnahme von Vitaminen, Spurenelementen und anderen Mikronährstoffen angewiesen, wie sie etwa in frischem Obst und Gemüse vorhanden sind.

7. Die Werwolf-Diät

Vollmond hilft beim Abnehmen? Die Chancen stehen eher schlecht.
Vollmond hilft beim Abnehmen? Die Chancen stehen eher schlecht.  © Unsplash/Michael Mazzone

Was bei der Werwolf-Diät so spektakulär klingt, ist am Ende eine Detox-Kur, die sich nach dem Mondkalender richtet.

Befürworter dieser Saft-Diät sind überzeugt, dass der Mond den Wasserhaushalt eines Körpers beeinflusst. In der Folge werden die Saftkuren für beste Abnehmerfolge entsprechend der Mondphasen ausgerichtet.

Hollywood-Stars wie Madonna oder Demi Moor sollen bereits mit dieser Diät erfolgreich gewesen sein.

Doch es bleibt zu bezweifeln, dass Vollmond oder Neumond daran einen ernsthaften Anteil hatten. Auch Ernährungswissenschaftler halten den Zusammenhang zwischen Gewichtsreduktion und Mondphase bei der Werwolf-Diät für völligen Irrsinn.

8. Die Master-Cleanse-Diät

Extreme Fastenkuren von mehreren Wochen benötigen eine fachliche Aufsicht.
Extreme Fastenkuren von mehreren Wochen benötigen eine fachliche Aufsicht.  © Unsplash/Kaizen Nguyễn

Eine weitere absurde Fastenkur stellt die Master-Cleanse-Diät dar.

Bis zu 40 Tage wird keine feste Nahrung konsumiert. Erlaubt sind lediglich Wasser und selbstgemachte Limonaden.

Auf diese Weise soll der Körper wirksam entgiftet werden. Das Problem bei dieser Diät besteht noch nicht einmal in der Getränkewahl selbst. Vielmehr sollte ein so langer Fastenzeitraum nur unter ärztlicher Aufsicht und Anleitung von ausgebildeten Fastenleitern erfolgen.

Zudem stellt solch extremes Fasten immer auch eine Ausnahmesituation dar, in der der Körper nicht überbeansprucht werden sollte. Viel Entspannung statt Alltagsstress sind Pflicht.

Doch auch sonst kann die Fastenkur bei fehlender Erfahrung schnell nach hinten losgehen. Von Enttäuschung über die eigene fehlende Disziplin, Kreislaufbeschwerden und Jo-Jo-Effekte bis hin zu Essstörungen kann die "Meister-Reinigung" viele negative Folgen haben.

9. Die Bandwurm-Diät

Bandwürmer sind Parasiten und daher als Diät-Mittel ungeeignet!
Bandwürmer sind Parasiten und daher als Diät-Mittel ungeeignet!  © 123RF/belchonock

Klingt unglaublich, ist aber wahr: Bei der Bandwurm-Diät werden Kapseln geschluckt, die echte Bandwurmeier enthalten.

Der Wunsch hinter dieser absurden Abnehm-Idee ist, dass die Bandwürmer im Körper einfach "mitessen" und so zusätzliche Kalorien verbrannt werden.

Allerdings ist das ein Trugschluss. Der Bandwurm nimmt einen Großteil der Nährstoffe aus der zugeführten Nahrung auf. Zwar werden hierdurch vom Körper weniger Kalorien aufgenommen. Allerdings leidet er auch unter der Mangelernährung.

Symptome wie Durchfall und Übelkeit, Schwächegefühle und Bauchschmerzen gehören zu den Nebenwirkungen. Doch es kann noch schlimmer kommen. Gelangen Larven des Bandwurms ins Gehirn, können hier lebensgefährliche Entzündungen entstehen.

Die Bandwurm-Diät sollte unter keinen Umständen zur Gewichtsreduktion in Betracht gezogen werden.

Mit Keksen abnehmen klingt zu schön, um wahr zu sein.
Mit Keksen abnehmen klingt zu schön, um wahr zu sein.  © Unsplash/John Dancy

Nach dieser Grusel-Diät kommt hier noch eine Fastenkur, die zu gut klingt, um wahr zu sein.

Die Rede ist von der Cookie-Diät, die in den 70er Jahren von einem Arzt namens Sanford Siegel in Florida erfunden wurde.

Er entwickelte hierfür eine besondere Aminosäuren-Mixtur, die in einen Cookie-Teig gemischt und mitgebacken wird. Seine Patienten sollten nun täglich sechs dieser speziellen Cookies essen, in Kombination mit einem 300 Kilokalorien Abendessen.

Zwar war diese Diät durchaus erfolgreich. Allerdings aus dem einfachen Grund, dass am gesamten Tag lediglich 800 Kilokalorien erlaubt waren.

Die Radikal-Diät sorgte also weder für langfristige Diäterfolge, noch war sie sonderlich gesund. Neben der einseitigen Ernährung war vor allem der viele Zucker in den Keksen ein echtes Problem.

Blitz-Diäten sind gefährlich

Krank statt schlank? Keine gute Idee...
Krank statt schlank? Keine gute Idee...  © Unsplash/i yunmai

Wie viele sicher aus der eigenen Erfahrung wissen, führen Blitz-Diäten in den seltensten Fällen zu langfristigen Erfolgen bei der Gewichtsreduktion.

Schlechte und vor allem gefährliche Diäten wie die hier genannten machen den Stoffwechsel kaputt und führen zu Mangelerscheinungen sowie Jo-Jo-Effekten.

Statt "schlank, aber krank" sollten sich Abnehmwillige lieber auf eine langfristig ausgerichtete Ernährungsumstellung konzentrieren.

So erkennt Ihr, ob eine Diät gut ist

Seid Ihr dennoch auf der Suche nach einer Diät, mit der Ihr gesund Euer Gewicht reduzieren könnt, gibt das VerbraucherFenster Hessen gute Tipps. Mit ihrer Checkliste erfährt man auf einen Blick, wann ein Diätangebot als unseriös einzustufen ist.

Lasst die Finger von einer Diät, wenn...

  • sie unrealistische Erfolgsgarantien gibt (zum Beispiel 7 Kilo in 7 Tagen)
  • die tägliche Energiezufuhr weniger als 1.000 Kilokalorien beträgt
  • im Mittelpunkt der Diät ein Schlankheitspräparat steht
  • Bewegung als unwichtig gewertet wird
  • Erfolgsgarantien gegeben werden
  • keine Nachversorgung und/oder langfristige Änderung der Ernährungsgewohnheiten berücksichtigt wird

Eine gute Diät hingegen ist abwechslungsreich, schmeckt und macht satt. Zugleich bietet sie die Möglichkeit, auf persönliche Vorlieben und Abneigungen einzugehen.

Und - ganz wichtig - man nimmt mit der Diät langsam (nicht mehr als 500 Gramm pro Woche) und nachhaltig ab.

Berücksichtigt Ihr diese Hinweise, steht der Wunschfigur (zumindest theoretisch) nichts mehr im Wege.

Bei einem guten Abnehmprogramm braucht Ihr nicht zu hungern.
Bei einem guten Abnehmprogramm braucht Ihr nicht zu hungern.  © 123RF/dolgachov

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