"Schockiert und sauer": In diesem Café sind kleine Kinder verboten!

Hamburg - Ein Café, in dem kleine Kinder nicht erwünscht sind, erhitzt derzeit die Gemüter in Hamburg: Das Frühstücks-Restaurant "Moki's Goodies" in Hamburg-Eimsbüttel.

Mit ihrem Post trat Nicole Hansen eine Diskussion los.
Mit ihrem Post trat Nicole Hansen eine Diskussion los.  © Screenshot Instagram/frauhansenshop, minihansensho

Auf der Website des Szene-Cafés heißt es eindeutig: "Für Erwachsene und Kinder ab 6 Jahren."

Das musste jetzt auch eine prominente Hanseatin erfahren. Die 36-jährige Nicole Hansen, Besitzerin der "Frau Hansen"-Boutique und Frau von Revolverheld-Gitarrist Niels Kristian Hansen, regte die Diskussion bei Instagram an.

Seit Kurzem ist die Geschäftsfrau auch Mutter eines kleinen Mädchens.

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"Eigentlich wollte ich das Meeting in einem meiner liebsten Frühstücks-Cafés machen, habe dann aber gesehen, dass Kinder unter 6 dort verboten sind", schreibt Hansen über den Instagram-Account ihres Shops. Mit ihrer Millie musste sie auf ein anderes Café ausweichen.

Bei ihren Followern stößt die Nachricht auf große Resonanz. Anscheinend ein Thema, mit dem schon viele Muttis schlechte Erfahrungen gemacht haben.

"Wollten wir auch hin neulich da haben die uns wegen Baby wieder rausgeschickt!!! Waren total schockiert und sauer", schreibt eine Userin. "Man sagt uns wortwörtlich dass das Baby nicht erwünscht ist." (Rechtschreibung übernommen)

Dabei ist die Idee grundsätzlich nicht neu: Immer wieder gibt es Restaurants und Hotels, die ihr Geschäft zur kinderfreien Zone erklären. Erst vor Kurzem hatte der Fall eines Restaurants auf Rügen für Aufsehen gesorgt (TAG24 berichtete). Der Gastwirt Robert Markl hatte sich entschieden, sein Restaurant "Oma's Küche" zumindest ab 17 Uhr kinderfrei zu machen.

Es folgte ein Aufschrei: Den Betreiber erreichten neben vielen negativen Zuschriften aber auch unterstützende Worte.

Das sagt die Besitzerin in Hamburg

Mit diesem Schild sorgte ein Rügener Restaurant für Aufsehen. (Archivbild)
Mit diesem Schild sorgte ein Rügener Restaurant für Aufsehen. (Archivbild)  © DPA

Im Fall des Hamburger Cafés sieht das ganz ähnlich aus. "Wir wurden als Stammgäste auch abgewiesen mit den Worten: Sie können sich hier bestimmt nicht anpassen also gehen sie besser auf den Spielplatz", schreibt eine Mutter, die das Café wohl nicht wieder aufsuchen wird.

Eine andere aber findet: "Ich habe selber 2 Kinder, aber nicht jeder hat Lust auf Babygeschrei.. (...) Man kann doch einfach in ein anderes Restaurant gehen?"

Schon wenige Stunden nach Beginn der Diskussion meldete sich auch die Restaurantbesitzerin Monika Ertl bei Instagram zu Wort. Mit dem Hashtag #schnullergate heißt es: "Liebe Supermuttis (...) ich habe ein Restaurantkonzept, das Euch nicht gefällt." Sie erhalte inzwischen haufenweise Nachrichten, die "Mobbing" gleichkommen würden. "Ich wünsche Euren sicher ganz wundervollen Kindern sehr, dass sie so etwas nie erleben müssen."

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Dabei spricht sich die Besitzerin selbst von jeglicher Kinderfeindlichkeit frei, denn "Überraschung - auch ich bin Mutter", heißt es in dem Post. Und weiter: "Das moki’s goodies ist kein spendenfinanziertes demokratisches Mutter-Kind-Projekt, sondern ein Restaurant für das ich mir ein Konzept überlegt (...) habe." Dafür wolle sie nun auch ihre eigenen Entscheidungen treffen, ohne sich rechtfertigen zu müssen.

Mit dieser Rückmeldung hätte Nicole Hansen wohl nicht gerechnet. Auf ihrem Instagram-Account zu "Mini-Hansen", auf dem sie auch Bilder ihrer kleinen Millie zeigt, meldete sie sich noch einmal selbst zu Wort: "Die Meinungen gehen auseinander (...). Es hat sich aber herauskristallisiert, dass es eine Art Streit zwischen Menschen mit Kindern und ohne Kinder gibt."

Und Hansen hält an ihrer Meinung fest. "Wie soll ein Kleinkind lernen sich 'zu benehmen' wenn es ausgeschlossen wir", fragt die 36-Jährige.

Als frisch gebackene Mami unterstützt sie damit eher die Meinung dieser Userin: "Kinder gehören dazu, auch wenn es mal laut und krümelig wird."

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