Nach Ratten-Rettung: So heftig sind die Reaktionen im Netz

Bensheim-Auerbach - Diese Rettung ging um die Welt: Ein dicker Rattenbock wollte sich am Sonntagmittag in Bensheim, südlich von Darmstadt, durch das Loch eines Gullydeckels quetschen und blieb aufgrund seiner Leibesfülle prompt stecken.

Zu viel Winterspeck: Das Ratten-Männchen konnte sich nicht mehr selbstständig aus seiner prekären Lage befreien.
Zu viel Winterspeck: Das Ratten-Männchen konnte sich nicht mehr selbstständig aus seiner prekären Lage befreien.  © Berufstierrettung Rhein Neckar/Michael Sehr

Die Aktion der Freiwillige Feuerwehr sowie der Berufstierrettung Rhein-Neckar sorgte für ziemlich viel Furore - im Guten, aber auch im negativen Sinne. Viele sahen durch die Rettung einer Ratte Steuergelder verschwendet und riefen sogar zur Tötung des Tieres auf!

Mit einer klaren Botschaft wendete sich Tierretter Michael Sehr (38) nun an die Öffentlichkeit.

So würde er natürlich skeptische Stimmen akzeptieren, doch manche Reaktionen auf die Rettung des Nagers, gingen dann doch zu weit: "Was wir völlig inakzeptabel finden, ist der Hass gegen ein kleines Lebewesen. Jeder darf seine Meinung darüber haben, aber auf unserer Seite dulden wir keine verachtenswerten Aufrufe zur Tötung eines Tieres!", so der 38-Jährige.

Fußgängerin entdeckt Tier in Not und ruft die Polizei
Tiere Fußgängerin entdeckt Tier in Not und ruft die Polizei

So geistern in Social Media etwa Sätze umher wie: "Hätte man da nicht einfach drauftreten können?" oder auch direkter: "Warum wird die nicht getötet?" Für Michael Sehr ein absolutes No-Go. Zahlreiche solcher schrecklichen Äußerungen musste der 38-Jährige mittlerweile unter seinem Facebook-Post zur Ratten-Rettung löschen.

Den negativen Anmerkungen zum Trotz, feierten auch viele Tierfreunde den Einsatz von Feuerwehr und Tierrettern: "Ich finde es toll, dass ihr auch so kleinen Lebewesen helft. Danke für euren Einsatz", so etwa eine Userin. Eine andere schreibt: "Super. Jedes Tier ist es wert gerettet zu werden".

Was ist passiert?

Michael Sehr im Einsatz. Um ihn herum stehen Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr-
Michael Sehr im Einsatz. Um ihn herum stehen Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr-  © Berufstierrettung Rhein Neckar/Michael Sehr

Ganze 48.272 Mal wurde das Video mittlerweile angeschaut: Mit großen Augen blickt das Ratten-Männchen ängstlich umher, strampelt wild mit den Füßen, um sich aus dem Gullydeckel zu befreien. Um ihn herum zahlreiche Feuerwehrleute und Tierretter Michael Sehr, der mit einer metallene Schlaufe versucht den Nager aus seiner verzweifelten Lage zu befreien (TAG24 berichtete).

Schließlich gelingt die Rettungsaktion. Die füllige Ratte wird aus seiner Falle "herausgedreht" und verschwindet blitzschnell in der Kanalisation.

Wer die Arbeit der Berufstierrettung Rhein-Neckar unterstützen möchte, hat die Auswahl zwischen einer Banküberweisung oder einer Spende über Paypal. Spendenwillige können sich hier informieren.

Titelfoto: Berufstierrettung Rhein Neckar/Michael Sehr

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