Hundert Parzellen geräumt: Das ist der neue Flut-Schutz an der Elbe

Dresden - Sechs Jahre ist das letzte große Elbehochwasser her. Im Altelbarm zwischen Tolkewitz und Zschieren ist der Wiederaufbau aber noch immer nicht abgeschlossen.

Abteilungsleiter Jens-Olaf Seifert (55) und Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen (53, Grüne) erklären, wie der Altelbarm umgestaltet werden soll.
Abteilungsleiter Jens-Olaf Seifert (55) und Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen (53, Grüne) erklären, wie der Altelbarm umgestaltet werden soll.  © Thomas Türpe

Neben Straßen, Sportanlagen und Gewässern wurden damals auch viele Kleingärten entlang des neun Kilometer langen Überschwemmungsgebiets stark beschädigt.

Damit sich das nicht wiederholt, hat die Stadt einen Entwurf zur künftigen Gestaltung des Altelbarms erarbeitet.

Dieser Entwurf wurde Montag vorgestellt: "Eine grundlegende Umgestaltung ist nicht erforderlich", sagt Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen (53, Grüne).

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Die Stadt kann deshalb in Ruhe nach Lösungen suchen, wie künftige Hochwasser besser durchfließen können. "Wir wollen einen Kompromiss mit der Natur finden," sagt Jens-Olaf Seifert (55), Abteilungsleiter im Dresdner Umweltamt.

Dafür müssen allerdings Fehlentwicklungen der letzten Jahrzehnte schrittweise korrigiert werden.

Dazu zählt auch das Bebauen bestimmter Areale mit Kleingärten. Über 100 Parzellen seien in den letzten vier Jahren mithilfe des städtischen Förderprogramms bereits zurückgebaut worden, sagt Jähnigen.

Die Brücke über den Niedersedlitzer Flutgraben soll mit Stelzen höhergelegt werden.
Die Brücke über den Niedersedlitzer Flutgraben soll mit Stelzen höhergelegt werden.  © Thomas Türpe

Weitere sollen folgen. Wie viele genau, ist noch offen. Deshalb sollen mit den Kleingärtnern Gespräche geführt werden, welche Flächen betroffen sind.

Während an einigen Stellen alles so bleiben kann wie es ist, müssen andernorts Hindernisse angepasst werden. Manche Parzellen müssen aber auch komplett zurückgebaut und verlegt werden. Umlegbare Zäune sind ebenfalls im Gespräch.

Auch die Stadt selbst muss tätig werden. So soll die Salzburger Straße mit Stelzen höhergelegt werden. "Wir brauchen einen hochwassersicheren Evakuierungsweg", erklärt Seifert. Bis gebaut wird, werde es aber noch zehn Jahre dauern.

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Vom 21. Oktober bis 8. November kann das Konzept im Umweltamt oder auf der Website der Stadt eingesehen werden.

Das Hochwasser 2013 hat viele Kleingärten am Altelbarm überflutet.
Das Hochwasser 2013 hat viele Kleingärten am Altelbarm überflutet.  © Thomas Türpe

Titelfoto: Thomas Türpe

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