Familiendrama in Dresden: Laurent F. war Wochen vor der Tat auf Waffensuche

Dresden - Was trieb Laurent F. (55) nur zu dieser Bluttat? Am Donnerstagabend soll der Franzose seine beiden Kinder Leon (5) und Maya (2) getötet haben. Nun tauchen Hinweise auf, dass er die Tat schon länger geplant haben könnte.

Am Freitag erließ ein Richter Haftbefehl gegen den Franzosen Laurent F. (55).
Am Freitag erließ ein Richter Haftbefehl gegen den Franzosen Laurent F. (55).  © Ove Landgraf

Das Video ist nur ein paar Wochen alt und zeigt doch noch eine vollkommen andere Welt: Laurent F. singt mit seinen beiden Kindern das Alphabet. Selbst das Kleinkind Maya (2) kann schon mitsingen, der Vater Laurent F. ist hörbar stolz darauf, verschickt das Video an Freunde.

Doch Ende Februar hatte er wohl bereits schlimmere Gedanken, soll in Dresden auf der Suche nach einer Waffe gewesen sein. Nach TAG24-Informationen begründete er das erst mit Selbstschutz, deutete dann aber Suizid-Absichten an. Die seltsamen Wünsche fallen in die Zeit, in der die Ehe zu der Senegalesin Marieta F. (26) bereits in Trümmern lag.

Das Paar hatte am 21. August 2015 im Senegal geheiratet, Laurent brachte die junge Frau dann nach Deutschland. Doch das Glück hielt nicht lange: "Er kontrollierte sie auf Schritt und Tritt", sagt ein Bekannter TAG24. "Er durchsuchte den Müll, schrie sie an, wenn sie ein Glas in der Küche stehen ließ."

Die Mutter schrie: "Er hat meine Kinder umgebracht!"

Warum mussten Leon (5) und Maya (2) sterben?
Warum mussten Leon (5) und Maya (2) sterben?  © privat

Zwischen Ende 2017 und 2018 zog Marieta schließlich mit den Kindern aus. Ein Bekannter berichtet von Gewalttätigkeiten, sie soll im Januar in einem Frauenhaus gewesen sein. Bestätigen ließ sich das Sonntag allerdings nicht.

Die Kinder waren alle zwei Wochen beim Vater, die Sengalesin baute sich Schritt für Schritt ein eigenes Leben auf, besuchte dazu einen Deutschkurs in der Hoyerswerdaer Straße. Eine Mitschülerin aus diesem Kurs, die als Visagistin arbeitet, verpasste ihr noch am Tattag ein professionelles Make-up, lächelte anschließend in die Kamera.

Ein paar Stunden später war da nur noch pures Entsetzen: Im Stetzscher Weg rannte sie gegen 19 Uhr in den Hausflur, schrie: "Er hat meine Kinder umgebracht!" Ein Messer und ein blutiger Stein sollen Anwohnern zufolge dabei im Spiel gewesen sein, doch die Ermittlungen dauern noch an.

In der Stetzscher Straße sicherte die Kripo Spuren der Bluttat.
In der Stetzscher Straße sicherte die Kripo Spuren der Bluttat.  © Ronald Bonss

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