Aus Angst vorm Knast, spritzte er seinen Kindern Bauschaum in den Mund

Dresden - Es ist unvorstellbar, dass ein Vater das seinen eigenen Kindern antun kann! Alles aus Rache! Am Dienstag begann der Mordprozess gegen Laurent F. (55). Einen Mann, der denen das Leben nahm, die ihm am meisten vertrauten ...

Vor Gericht verbarg Laurent F. (55) sein Antlitz. Der Franzose trägt mittlerweile langes Haar und Vollbart.
Vor Gericht verbarg Laurent F. (55) sein Antlitz. Der Franzose trägt mittlerweile langes Haar und Vollbart.  © Ove Landgraf

9. Mai letzten Jahres. Der seit 1992 in Dresden lebende Franzose hat seine Kinder Leo (5) und Maya (2) zu Besuch. Doch Laurent F. hat Angst. Angst, dass er in den Knast muss.

Auf ihn wartet eine Anklage wegen Drogendelikten, weil er beim Crystal-Schmuggel aus Polen erwischt worden war. Staatsanwalt Till von Borries (53): "Und er konnte es nicht verwinden, dass seine Ehefrau sich von ihm getrennt hat."

So soll er den fatalen Entschluss gefasst und seine Kinder mit den Händen oder einem anderen Werkzeug gewürgt haben. Der Staatsanwalt: "Um sicher zu gehen, spritzte er ihnen schnell härtenden Bauschaum in die Mundhöhle."

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Wenig später muss er im Treppenhaus schreiend ("Heute wirst du sterben") über seine Ex Marieta (27) hergefallen sein, die die Kinder abholen wollte. Er schlug dabei mit einem Gegenstand auf sie ein. Sie konnte sich ins Freie retten.

Polizistin erzählt schockierende Entdeckung

Sie starben bei dem Menschen, dem sie am meisten vertrauten: Leo (†5) und Maya (†2).
Sie starben bei dem Menschen, dem sie am meisten vertrauten: Leo (†5) und Maya (†2).  © privat

"Kollegen verfolgten den flüchtigen Täter, Sanitäter kümmerten sich um die verletzte Frau. Eine Nachbarin meinte, wir sollen nach den Kindern suchen", schilderte eine junge Polizistin den dramatischen Einsatz in der Neustadt.

"Wir gingen in die Wohnung, riefen nach den Kindern, weil wir dachten, sie hätten sich versteckt. Im abgedunkelten Schlafzimmer lief eine Kindersendung im Fernseher. Das Ehebett war ganz korrekt gemacht, die Kissen drapiert."

Und dann weiter mit tränenerstickter Stimme: "Als ich die Bettdecke anhob, entdeckten wir die Kinder. Sie lagen auf dem Rücken als ob sie schliefen. Wir versuchten noch eine Reanimation, dann entdeckten wir den klebrigen Schaum im Mund ..."

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Der angeklagte Vater äußerte sich nicht. "Mein Mandant verteidigt sich schweigend", erklärte sein Anwalt Andreas Boine (50) und stellte einen Befangenheitsantrag gegen den Gutachter ... Der Prozess wird nächste Woche fortgesetzt.

Der Tatort in der Dresdner Neustadt. Im Haus starben die Kinder, ihre Mutter konnte sich ins Freie flüchten.
Der Tatort in der Dresdner Neustadt. Im Haus starben die Kinder, ihre Mutter konnte sich ins Freie flüchten.  © Ronald Bonss

Titelfoto: Ove Landgraf

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