Nach Sex-Skandal: Semperoper feuert Star-Tänzer!
Dresden - Die Semperoper trennt sich vom Ersten Solisten seines Ballettensembles. Am Sonnabend wurde die außerordentliche Kündigung gegen Tänzer István Simon ausgesprochen.
Der geschäftsführende Intendant Wolfgang Rothe: "Das Vertrauensverhältnis ist unwiderbringlich zerstört."
Es ist der Schlussstrich unter einen, wie es heißt, "erstmaligen Vorgang" am Haus. Der Tänzer Simon sah sich durch den Ersten Ballettmeister Gamal Gouda sexuell belästigt und durch Ballettchef Aaron S. Watkin diskriminiert (TAG24 berichtete).
Hintergrund: Nachdem Watkin seine tänzerische Leistung kritisierte, soll es zu verbalen Belästigungen Simons durch Gouda gekommen sein - was dieser per eidesstattlicher Erklärung aber bestreitet. Zeugen gibt es keine. Zweimal kam es zu Suspendierungen Simons, zweimal zog er vors Arbeitsgericht, zuletzt erfolglos.
Der Aufklärung des Vorgangs durch eine externe Kanzlei habe sich Simon verweigert, so Rothe. Überdies hätte er außerhalb des Hauses Stimmung in seinem Sinne gemacht. So sei "der Betriebsfrieden nachhaltig gestört".
Die Oper äußerte sich erst nach diesem letzten Schritt nun erstmals offiziell zu dem Vorfall. Der war im Januar durch eine Äußerung Watkins in einem Interview bekannt geworden. Namen und Details wurden durch den zweiten Arbeitsgerichtsprozess öffentlich.
Aufzuklären ist der Belästigungsvorwurf nicht, da Aussage gegen Aussage steht. Auch ist die Affäre mit der Kündigung noch nicht beendet: Wie TAG24 aus dem Büro von Simons Anwalt erfuhr, wird man "wahrscheinlich" dagegen klagen.
