"Gravierende Bedenken": Scheitert Unions Stadionausbau?

Berlin - Während es auf dem heiligen Rasen für die Eisernen richtig gut läuft, gibt es in puncto Stadionausbau einen herben Dämpfer. Muss der 1. FC Union auf sein großes Stadion-Projekt verzichten?

Der Fußball-Zweitligist will das Stadion bis 2020 zu einer erstligareifen 37 000-Zuschauer-Arena ausbauen.
Der Fußball-Zweitligist will das Stadion bis 2020 zu einer erstligareifen 37 000-Zuschauer-Arena ausbauen.  © 1. FC Union Berlin/dpa

Nach dem wichtigen Auswärtssieg in Kiel grüßen die Unioner von Platz drei. Wenn die Saison jetzt vorbei wäre, könnte der FCU in der Relegation um den Aufstieg in die Bundesliga kämpfen.

Wenn alles nach Plan laufen würde und der Aufstieg gelingt, sollte Union dann während ihrer ersten Bundesliga-Saison der Vereinsgeschichte auf einer Baustelle spielen.

Denn der Verein plant großspurig und will ihre Festung ausbauen. Das Stadion an der alten Försterei soll ausgebaut werden.

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Derzeit können 22.000 Zuschauer die Heimspiele der Eisernen besuchen. Ab Sommer 2020 sollen dann fast 37.000 Fans in das Schmuckkästchen an der Wuhlheide strömen.

Dieser Termin wackelt nun laut B.Z.-Informationen. Im Oktober sollte Unions Architekten eigentlich das Planungsrecht bekommen. Eine Sprecherin der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung teilte gegenüber der B.Z. mit: "Für die Erhöhung der Platzkapazität von ca. 22.000 auf ca. 37.000 wird es in diesem Sommer kein Planungsrecht geben."

"Wir wollen weiter ein Stehplatzstadion sein", erklärte Zingler vor fast zwei Jahren.
"Wir wollen weiter ein Stehplatzstadion sein", erklärte Zingler vor fast zwei Jahren.  © 1. FC Union Berlin/dpa

Neben dem wichtigen Startpunkt der Baumaßnahmen führen auch andere Punkte zur möglichen Verlegung des Stadionausbaus.

Wie die Senatverwaltung gegenüber B.Z. mitteilt: "Die Bedenken sind zum Teil gravierend, aber nicht so, dass das Projekt grundsätzlich in Frage zu stellen wäre. Es sind aber noch eine Vielzahl von Problemen zu klären, insbesondere verkehrlicher Art."

Deswegen befindet sich Union wohl im engen Austausch mit der Senatverwaltung und versucht auch mit der BVG Lösungen zu finden. Auch ohne Ausbau kommt es immer wieder bei Heimspielen zum kleinen Verkehrs-Chaos rund um das Stadion.

Trotz der teilweise "gravierenden" Bedenken arbeitet die Senatsverwaltung daran, das Planungsrecht möglichst schnell zu erhalten und der Verein sein Bau-Projekt fertigstellen kann.

Vorher muss Union das Verkehrsproblem beheben bzw. aufzeigen, wie es in Zukunft gelöst werden kann. Von diesen Gesprächen ist der weitere Vorgang abhängig.

Nach Unions-Bauplänen soll das ausgebaute Stadion im Sommer 2020 fertig sein. Während die Haupttribüne so bestehen bleibt, sollen die drei restlichen Tribünen um eine Etage erweitert werden. Besonderes Highlight: Die neue Försterei würde über 28.692 Stehplätze verfügen.

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