Wer steigt in der 2. Bundesliga auf? Das sind die Favoriten!

Deutschland - In wenigen Tagen ist es soweit! Am letzten Juli-Wochenende rollt in der 2. Fußball-Bundesliga wieder der Ball. Wer schafft den Sprung ins Oberhaus?

Der mit dem VfB Stuttgart abgestiegene Ron-Robert Zieler nimmt das Projekt Wiederaufstieg mit Hannover 96 in Angriff.
Der mit dem VfB Stuttgart abgestiegene Ron-Robert Zieler nimmt das Projekt Wiederaufstieg mit Hannover 96 in Angriff.  © Tom Weller / DPA

Die wahrscheinlichsten Aufstiegskandidaten aus der 2. Bundesliga sind in der Saison 2019/20 wohl die namhaftesten Vereine der Liga.

Aus der Bundesliga sind der 1. FC Nürnberg, Hannover 96 und nach der Relegation auch der VfB Stuttgart abgestiegen.

Ganz sicher hegt auch der Hamburger Sportverein dank ambitionierter Verstärkungen Aufstiegshoffnungen.

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Doch vielleicht macht ja auch ein Geheimtipp das Rennen?

Wer hätte schließlich gedacht, dass sich im letzten Jahr der SC Paderborn 07 durchsetzen würde und nun in dieser Saison in der höchsten Deutschen Spielklasse ran darf?

TAG24 wirft einen Blick auf die Zweitliga-Clubs mit den besten Chancen auf den Aufstieg in die 1. Bundesliga.

Aufstiegskandidat 1: Hamburger SV

Dieter Hecking (54) soll den HSV zurück ins Oberhaus führen.
Dieter Hecking (54) soll den HSV zurück ins Oberhaus führen.  © DPA / Markus Scholz

Mit dem HSV ist für den Aufstieg in die 1. Bundesliga in dieser Saison zu rechnen! Personell haben sich die Hamburger in der sportlichen Chefetage neu aufgestellt.

Mit Dieter Hecking übernimmt ein sehr erfahrener Coach das Traineramt der Hanseaten, bekommt dazu die Kompetenz von Sportvorstand Jonas Boldt, der 12 Jahre für Bayer 04 Leverkusen tätig war, an die Seite gestellt.

Die Gut-Verdiener Lewis Holtby und Pierre Michel-Lasogga sind gewechselt, brachten ohnehin schwankende Leistungen.

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Das große Talent Jann-Fiete Arp ist nach einem Seuchenjahr weg, auch der wechselwillige Douglas Santos hat den Club gegen eine zweistellige Millionenablöse verlassen. Hungrige Spieler mit Zweitligaerfahrung haben dafür in Hamburg angeheuert.

Vom Club aus Nürnberg kommt mit Ewerton und Tim Leibold ein Abwehr-Duo.

Beide dürfen sich gute Chancen auf einen Stammplatz ausrechnen, wie auch der Kieler Mittelfeld-Motor David Kinsombi. In der Offensive führt an Spielgestalter Sonny Kittel, dessen Karriere hauptsächlich durch Verletzungen gebremst wurde, und Stürmer Lukas Hinterseer, dem Neffen von Schlager-Star Hansi, wohl kein Weg vorbei.

Jeremy Dudziak und Jan Gyamerah wissen, worauf es in der 2. Bundesliga ankommt. Auch Adrian Fein hat mit einer guten Premierensaison im Unterhaus aufhorchen lassen. Rund um den HSV ist es in diesem Sommer vergleichsweise ruhig gewesen. Hecking und Boldt sorgen dafür, dass die Erwartungen nicht ins Unermessliche schießen.

Kann auch Torwart Daniel Heuer Fernandez an seine bisherigen Leistungen anknüpfen, wird die Aufstiegsrechnung nicht ohne den HSV gemacht.

Aufstiegskandidat 2: VfB Stuttgart

Mit 34 Jahren noch stark genug, um dem VfB auf die Sprünge zu helfen? Mario Gomez
Mit 34 Jahren noch stark genug, um dem VfB auf die Sprünge zu helfen? Mario Gomez  © DPA / Sören Stache

Auch der VfB Stuttgart gehört zu den Top-Favoriten für den Aufstieg aus der 2. Bundesliga. Nach schwachen Vorstellungen in den Relegationsspielen gegen Union Berlin musste der VfB Stuttgart zunächst absteigen. Das Unterfangen Wiederaufstieg nehmen die Schwaben mit einem neuen Trainer in Angriff.

Der "Neue" Tim Walter ließ in der Bayern-Jugend und bei Holstein Kiel offensiv spielen, besitzt mit Gonzalo Castro, Daniel Didavi, Orel Mangala, Santiago Ascacibar und dem letzte Saison überragenden Philipp Klement, der aus Paderborn kam, das wohl spielstärkste Mittelfeld der Liga.

Im Tor wird wohl Gregor Kobel das Duell gegen Fabian Bredlow für sich entscheiden. Ein großes Fragezeichen ist der VfB-Sturm.

Was wird aus Altmeister Mario Gomez (mittlerweile 34)? Können Anastasios Donis und Nicólas González ihre Effektivität im Abschluss verbessern? Und trumpft Spätstarter Hamadi Al Ghadduioui ähnlich wie in Regensburg auf?

Speziell in der Breite ist Stuttgart gut aufgestellt, auf fast allen Positionen doppelt besetzt, weshalb der VfB oben mitspielen wird.

Aufstiegskandidat 3: Hannover 96

Das Trio bestehend aus Jan Schlaudraff, Martin Kind und Mirko Slomka soll Hannover 96 zurück in die Erfolgsspur führen.
Das Trio bestehend aus Jan Schlaudraff, Martin Kind und Mirko Slomka soll Hannover 96 zurück in die Erfolgsspur führen.  © DPA / Peter Steffen

Hannover 96 hat eine Spielzeit des Grauens hinter sich. Auch der Trainerwechsel von Andre Breitenreiter zu Thomas Doll brachte keine Besserung. Bei den Niedersachsen geht der Blick nun nach vorn. Mit Mirko Slomka ist ein alter Bekannter nach Hannover zurückgekehrt, Jan Schlaudraff soll als junger Sportdirektor Schwung rein bringen.

Freuen darf sich Hannover darüber, dass mit Marvin Bakalorz und Edgar Prib eine erfahrene und spielstarke Doppelsechs erhalten geblieben ist. Bei den Transfers mussten 96-Fans zunächst etwas länger warten.

Mit Nationalkeeper Ron-Robert Zieler (Stuttgart), Sebastian Jung (Wolfsburg), Marvin Ducksch (Düsseldorf), Cedric Teuchert (Schalke) sind namhafte Kicker nach Hannover gewechselt. Matthias Ostrzolek, Julian Korb, Genki Haraguchi, der junge Linton Maina und Sturmtank Hendrik Weydandt sollten in der 2. Liga deutlich mehr auftrumpfen können, als dies im Vorjahr in der Bundesliga der Fall war.

Falls der talentierte Waldemar Anton trotz anderer Angebote bleibt und mit Marcel Franke oder dem erfahrenen Felipe ein stabiles Abwehr-Duo bildet, ist für 96 der Wiederaufstieg drin.

Aufstiegskandidat 4: 1. FC Nürnberg

Der Ex-Heidenheimer Nikola Dovedan ist neu in Nürnberg. Hier überspringt er schon einmal einen Gegenspieler (mühelos).
Der Ex-Heidenheimer Nikola Dovedan ist neu in Nürnberg. Hier überspringt er schon einmal einen Gegenspieler (mühelos).  © Stefan Puchner/dpa

Der dritte und letzte Bundesliga-Absteiger aus dem Vorjahr ist der 1. FC Nürnberg. Den Clubberern mangelte es in der 1. Liga an Erfahrung und Cleverness, in der 2. Bundesliga rechnet man sich jedoch Chancen aus.

Der österreichische Trainer Damir Canadi ist in Deutschland bisher ein unbeschriebenes Blatt. Ihm stehen mit Lukas Mühl, Georg Margreitter und dem aus Regensburg gekommenen Asger Sörensen drei starke Innenverteidiger zur Verfügung.

Im Mittelfeld ruhen die Hoffnungen auf dem erfahrenen Hanno Behrens, in der Aufstiegssaison vorbildlicher Kämpfer und Torschütze.

Schwer wiegt der lange Ausfall des quirligen Virgil Misidjan, der sich einen Kreuzbandriss zuzog.

Angreifer Michael Ishak hat es bisher noch nicht geschafft, eine komplette Saison über Torgefahr auszustrahlen. Bei den neu eingekauften Stürmern Fabian Schleusener, Nikola Dovedan und Felix Lohkemper wird es darauf ankommen, dass sich diese schnell in Franken eingewöhnen.

Von den bisher betrachteten Vereinen scheint der Club ein wenig im Nachteil. Auch das Startprogramm bestehend aus Dresden, Sandhausen (auswärts) und dem Heimspiel gegen den HSV ist nicht ohne.

Wer entpuppt sich als Geheimfavorit um den Aufstieg?

Raus mit der Freude! Im Vorjahr jubelte der SC Paderborn in Dresden über den Aufstieg.
Raus mit der Freude! Im Vorjahr jubelte der SC Paderborn in Dresden über den Aufstieg.  © DPA / Robert Michael

Hamburg, Stuttgart, Hannover, Nürnberg, und dann? Wer tritt in die Fußstapfen des SC Paderborn und mischt überraschend vorn mit?

Schlechte Karten dürfte der FC St. Pauli haben. Die Neuzugänge Rico Benatelli und Borys Tashchy plagen sich mit Verletzungen herum. Der 2. Reihe fehlt es an Qualität.

Holstein Kiel musste mit Kingsley Schindler (Köln), David Kinsombi (Hamburg) und Atakan Karazor (Stuttgart) wieder einmal Top-Leute zur Konkurrenz ziehen lassen.

Auch der 1. FC Heidenheim mit seinem Trainer-Urgestein Frank Schmidt muss in der neuen Spielzeit erst einmal beweisen, dass man die Abgänge von Robert Andrich (Berlin) und Nikola Dovedan (Nürnberg) auffangen kann.

Die interessantesten Transfers hat wohl der SV Sandhausen getätigt: Tormaschine Mario Engels kommt aus den Niederlanden, am Magdeburger Philipp Türpitz waren auch andere Kontrahenten interessiert, Julius Biada will bei seinem Förderer, dem SVS-Trainer Uwe Koschinat, durchstarten und auch der marokkanische Nationalspieler Aziz Bouhaddouz gehört mit 32 Jahren noch nicht zum alten Eisen.

Kann eine Ost-Mannschaft oben mitspielen? Bei Dynamo Dresden lahmt noch die Offensive, der Test gegen Paris St. Germain offenbarte auch defensive Schwächen. Niemand hat wohl den FC Erzgebirge Aue auf dem Zettel, vielleicht sogar zu Unrecht.

Der Kern der Mannschaft, die unter Trainer Daniel Meyer fußballerisch enorm zugelegt hat, blieb zusammen. Mit Sören Gonther soll ein erfahrener Abwehrmann den "Veilchen" neue Stabilität verleihen. Auch der DSC Arminia Bielefeld, immerhin der 2. der Rückrundentabelle aus dem Vorjahr, ist nicht zu unterschätzen.

Vielleicht entscheidet sich gleich am 1. Spieltag wohin die Reise geht? Im Eröffnungsspiel treffen mit dem VfB Stuttgart und Hannover 96 gleich zwei Aufstiegsfavoriten aufeinander.

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