"F***t Euch!": Kiezgröße Kalle Schwensen attackiert Bundesregierung

Hamburg - "Schuster, bleib bei deinen Leisten." Dieses deutsche Sprichwort hätte wohl auch Hamburgs bekannte Kiezgröße Kalle Schwensen beherzigen sollen.

Kalle Schwensen ist auf dem roten Teppich ein gern gesehener Gast.
Kalle Schwensen ist auf dem roten Teppich ein gern gesehener Gast.  © DPA

In einem Facebook-Post veröffentlichte der 65-Jährige seine Meinung über die aktuelle Klima-Debatte. Dabei nahm die Kiezgröße kein Blatt vor den Mund.

Angeblich hätte es bei Kalle Schwensen ein bisschen gedauert, aber mittlerweile habe er gemerkt, dass "uns die Bundesregierung verscheißert".

Der Betreiber des ehemaligen Top-Ten-Clubs auf der Hamburger Reeperbahn (heute moondoo) sei schockiert, über was die Politik in der Klima-Debatte denn überhaupt diskutiere.

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Schwensen hat sich zwar mit den Inhalten halbwegs beschäftigt, doch nicht ganz ausgiebig. Ein Klima-Experte ist er keineswegs.

Er bemängelte den minimalen CO2-Anteil von 0,0000719 Prozent, den Deutschland verursache. Darüber "macht die Bundesregierung so ein Fass auf", monierte die Kiezgröße. Zudem seien nur 0,058 Prozent CO2 in der Luft und davon würden 96 Prozent naturbedingt ausgestossen werden.

Um den deutschen CO2-Anteil weltweit zu verringern würden laut Schwensen aber die Bürger mit zig Milliarden Euro belastet, Diesel-Verbote verhängt und noch vieles mehr.

Gemeinsam mit Schauspieler Claude-Oliver Rudolph besucht Schwensen eine Box-Veranstaltung. (Archivbild)
Gemeinsam mit Schauspieler Claude-Oliver Rudolph besucht Schwensen eine Box-Veranstaltung. (Archivbild)  © DPA

Abschließend findet er noch genau vier Worte: "Hallo Bundesregierung - F***t euch!"

Ein kurzer Blick reicht allerdings, um die These von Schwensen zu entkräften. Die 97 Prozent CO2-Emission, für die die Natur zuständig ist, gehören zu einem geschlossenen Kreislauf. Wir Menschen, aber auch Tiere und Pflanzen atmen Milliarden von Tonnen CO2 aus.

Pflanzen wandeln das Kohlenstoffdioxid durch Photosynthese wieder in Blätter und Holz um. Der Kreislauf ist geschlossen.

"Die CO2-Konzentration in der Atmosphäre war jahrtausendelang praktisch konstant und steigt erst an, seit wir dem System riesige Mengen an zusätzlichem Kohlenstoff aus fossilen Lagerstätten zuführen", sagte Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung dem Focus.

Und ja, das macht die drei Prozent aus, die auch Schwensen anspricht, aber dabei handelt es auch um Milliarden Tonnen Kohlendioxid, die dem Kohlenstoffkreislauf netto hinzugefügt werden und auf dem geschlossenen Kreislauf kommen.

Die Fans des 65-Jährigen haben nach dem Post allerdings eine klare Meinung: Kiezgröße Schwensen muss in die Politik! Ob er sich das allerdings antut, bleibt fraglich.

Immerhin gab es auch zahlreiche kritische Stimmen, die auf die Erderwärmung und Studien hinwiesen, die Schwensens These widerlegen.

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