Ihr wollt ein Eulen-Baby retten? Aus diesem Grund solltet Ihr es lieber sein lassen!

Eekholt - Spaziergänger in Wäldern und Parkanlagen hören zurzeit öfter ein unheimliches, klagendes Fiepen. Wer genauer hinschaut, entdeckt manchmal eine junge Eule, die scheinbar verlassen auf dem Boden hockt.

Ein von einem Spaziergänger im Wildpark Eekholt abgegebener Waldkauz wird von einer Tierpflegerin in den Händen gehalten. Experten warnen davor, Jungtiere, die aus ihrer Nisthöhle gefallen sind, einzusammeln.
Ein von einem Spaziergänger im Wildpark Eekholt abgegebener Waldkauz wird von einer Tierpflegerin in den Händen gehalten. Experten warnen davor, Jungtiere, die aus ihrer Nisthöhle gefallen sind, einzusammeln.  © DPA

Das kleine Federknäuel sieht hilflos aus, ist es jedoch nicht, wie der Geschäftsführer des Wildparks Eekholt, Wolf-Gunthram von Schenck, sagte.

Das Eulen-Baby hat Eltern, die es versorgen. Die sieht man jedoch meist nicht, "weil sie Futter suchen oder sich am Tag verstecken."

Hintergrund ist, dass manch eine Jungeule im Alter von ungefähr einem Monat aus dem Nest springt, obwohl sie noch nicht fliegen kann.

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Als sogenannter Ästling trainiert der kleine Vogel dann außerhalb des Nests das Fliegen und die eigenständige Nahrungsaufnahme.

"Die Zeit zwischen dem Verlassen des Nestes und dem Erlangen gänzlicher Selbstständigkeit ist für junge Wildvögel die gefährlichste Phase ihres Lebens", sagte von Schenck.

"Zwangsläufig müssen die Elterntiere ihren Nachwuchs über längere Zeiträume allein lassen, um nach Futter zu suchen. Währenddessen hüpfen die Ästlinge mehr oder weniger schutzlos umher."

Ein von einem Spaziergänger im Wildpark Eekholt abgegebener Waldkauz krabbelt einen Baum hoch.
Ein von einem Spaziergänger im Wildpark Eekholt abgegebener Waldkauz krabbelt einen Baum hoch.  © DPA

Durch lautes Rufen an zeigten die kleinen Eulen ihren Eltern dann an, wo sie sich gerade befinden.

Bei Gefahr flüchtet der Ästling meist nicht, sondern verharrt regungslos. Sein einziger Schutz ist die Tarnung durch sein unauffälliges Federkleid.

Waldkauz-Ästlinge können übrigens schon gut klettern. Mit ihren scharfen Krallen und unterstützt durch heftiges Flattern können sie Eichen und andere Bäumen mit borkiger Rinde erklimmen.

Wer mehr erfahren möchte: Am Eulentag wird im Wildpark Eekholt über den richtigen Umgang mit kleinen Eulen informiert.

Beim "Eekholter Eulentag" können die Besucher die majestätischen Tiere außerdem ganz nah erleben. Ein Besuch in der Vogelpflegestation ist auch inklusive und jede Menge Informationen liefert der Landesverband Eulenschutz.

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