Beunruhigende Zahlen: Das droht Schwangeren durch den Klimawandel

Von Larissa Schwedes

Princeton - Die Klimakrise bedeutet für Schwangere mehr Risiken. Fast überall auf der Welt und auch in Deutschland liege die Zahl der für sie gefährlichen Hitzetage weit höher als sie ohne Erderwärmung wäre, berichtete die gemeinnützige US-Organisation Climate Central.

Der Klimawandel bringt auch für Schwangere Risiken mit sich. (Symbolfoto)  © Patrick Pleul/dpa

"Schon ein einziger Tag mit extremer Hitze kann das Risiko für schwere Schwangerschaftskomplikationen erhöhen", sagte deren Vizepräsidentin für Wissenschaft, Kristina Dahl.

Als Hitzetage, die für Schwangere ein höheres Risiko darstellen, sind in der Auswertung solche Tage definiert, an denen die Höchsttemperatur 95 Prozent der historisch lokal gemessenen Temperaturen überstieg. Solche Tage gingen unter anderem mit einem höheren Risiko für Frühgeburten einher, hieß es.

In Deutschland gab es der Auswertung von Climate Central zufolge seit 2020 im Schnitt jährlich 22 solcher Hitzetage. Um zu bestimmen, welchen Anteil die menschengemachte Erderwärmung daran hat, berechnete das Team ein theoretisches Szenario ohne Erderwärmung und verglich die tatsächlich beobachtete Zahl der Hitzetage damit.

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Für Deutschland ergibt sich daraus: Die Zahl der Hitzetage hat sich durch den Klimawandel von ursprünglich im Schnitt zehn pro Jahr mehr als verdoppelt.

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Durch die Klimakrise haben sich die Hitzetage in Deutschland pro Jahr verdoppelt. (Symbolfoto)  © Patrick Seeger/dpa

Zusätzlicher Hitze-Monat durch Klimawandel

In insgesamt 90 Prozent der 247 untersuchten Länder und Regionen lag die Zahl der als gefährlich eingestuften Hitzetage im Zeitraum von 2020 bis 2024 mindestens doppelt so hoch wie sie in einer Welt ohne Erderwärmung läge, hieß es von Climate Central. In fast einem Drittel der berücksichtigten Gebiete gibt es demnach klimawandelbedingt einen ganzen Monat an solchen Hitzetagen mehr.

Oft seien Schwangere in Ländern betroffen, in denen es auch an ausreichender Gesundheitsversorgung mangelt - etwa in der Karibik, Zentral- und Südamerika sowie Südostasien und Subsahara-Afrika.

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