Chef der Grünen Jugend will drei Großkonzerne enteignen lassen

Von Lena Klimkeit

Berlin - Zum Schutz des Klimas ruft der Co-Vorsitzende der Grünen Jugend, Jakob Blasel (24), zur Enteignung der Energiekonzerne RWE und Leag sowie von Deutschlands größtem Stahlhersteller Thyssenkrupp auf.

Jakob Blasel (24), Co-Bundesvorsitzender der Grünen Jugend, will RWE, Leag und Thyssenkrupp enteignen. (Archivfoto)
Jakob Blasel (24), Co-Bundesvorsitzender der Grünen Jugend, will RWE, Leag und Thyssenkrupp enteignen. (Archivfoto)  © Michael Kappeler/dpa

"Das sind die drei klimaschädlichsten Konzerne. Deutschland könnte und sollte diese Konzerne vergesellschaften", sagte Blasel dem "Spiegel".

Er warf den Unternehmen vor, sich nur an kurzfristigen Profit- und Börsenlogiken zu orientieren. "Wenn sie aber in der Hand der Verbraucherinnen und Arbeiter sind, steigt der Anreiz zum nachhaltigen Wirtschaften. Denn niemand will für einen Laden arbeiten, der die eigene Zukunft zerstört."

Auf den Vorwurf, bei der Forderung handele es sich angesichts der nicht wahrscheinlichen Umsetzung um "Verbalradikalismus", entgegnete Blasel: "Radikal ist das Ausmaß der Klimakrise und der globalen Ungerechtigkeit."

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Ihm sei bewusst, dass sein Vorschlag außerhalb dessen liege, was gerade politisch diskutiert werde. "Aber das, was gerade politisch passiert, reicht nicht aus, um den Klimawandel zu bekämpfen."

CSU-Generalseketär Huber kritisert grünen Vorstoß als "Enteignungsfantasie"

RWE etwa betreibt weiterhin Braunkohlekraftwerke, die als besonders klimaschädlich gelten. (Symbolfoto)
RWE etwa betreibt weiterhin Braunkohlekraftwerke, die als besonders klimaschädlich gelten. (Symbolfoto)  © Rolf Vennenbernd/dpa

Innerhalb des grünen Meinungsspektrums vertritt die Grüne Jugend traditionell sehr linke Positionen. Blasel teilt sich die Spitze der politischen Nachwuchsorganisation mit Jette Nietzard (26).

CSU-Generalsekretär Martin Huber (47) wies Blasels Vorschlag als "links-grüne Enteignungsfantasien" und "sozialistischen Unsinn" zurück, der der deutschen Wirtschaft schade und dem Klima nicht helfe.

"Die Nachwuchsorganisation der Grünen zeigt, dass die Öko-Partei auch in Zukunft völlig realitätsfern und regierungsuntauglich bleibt", teilte Huber mit.

Titelfoto: Fotomontage: Michael Kappeler/dpa//Rolf Vennenbernd/dpa

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