Waldbrände und Mega-Hitze: Dieses Land kämpft mit dem Klimawandel
Athen (Griechenland) - Die Feuerwehr kommt mit dem Löschen kaum hinterher, in der Hauptstadt herrscht extreme Hitze. Griechenland leidet unter den Auswirkungen der Erderwärmung.

Unter allen südeuropäischen Ländern leidet Griechenland zurzeit am meisten unter den hohen Temperaturen.
Allein in den vergangenen 24 Stunden seien landesweit 55 Wald- und Buschbrände ausgebrochen, berichtet das griechische News-Portal iefimerida unter Bezug auf Angaben der Feuerwehr.
Vor allem in der Region Oropos, rund 60 Kilometer nördlich von Athen, wüten die Flammen. Zahlreiche Einsatzkräfte und Löschhubschrauber sind vor Ort. In den kommenden Stunden werden starke Winde erwartet, die die Lage weiter verschärfen könnten.
Doch auch in der Hauptstadt selbst ist die Situation angespannt. "So eine lange Hitzewelle gab es zuletzt 1987", sagte Theodoros Kolydas, der Leiter des griechischen Wetterdienstes, gegenüber DW.
Tagsüber habe man Temperaturen von bis zu 42 Grad - ein Ausflug zum Parthenon-Tempel kann da schnell zur lebensbedrohlichen Herausforderung werden.
Mehrere Touristen seien bereits an den Folgen der Hitze gestorben, warnt die Stadtverwaltung. Als Reaktion wurde die Akropolis am Dienstag vorübergehend geschlossen.

Klimawandel in Griechenland: Wasser wird in den Hitzemonaten zum Luxusgut

"Die meisten Besucher gerade aus Nordeuropa nehmen die Hitze auf die leichte Schulter", sagte die Athener Lungenärztin Violeta Talou. "Die Akropolis ist der Inbegriff von Sonneneinstrahlung. Es gibt dort oben weder Grünflächen noch Schatten. Der steile Weg und die vielen Treppen belasten den Organismus zusätzlich."
Gerade ältere Menschen und Risikopersonen sollten die Sonne möglichst meiden. Für Einheimische gibt es ebenfalls Schutzmaßnahmen: Ist die 40-Grad-Grenze erreicht, gilt zwischen 12 und 17 Uhr eine Arbeitsniederlegung für Tätigkeiten im Freien.
Lange Hitze- und Dürreperioden in Verbindung mit dem üblichen Massentourismus in den Sommermonaten verschärfen auch die Wasserknappheit. Es kommt zu Ernteausfällen, das Risiko für Waldbrände steigt.
Urlaubern wird empfohlen, sich weniger als fünf Minuten zu duschen, um Wasser zu sparen. Der Bürgermeister der Kykladen-Insel Serifos denkt bereits darüber nach, eine Anlage für die Entsalzung von Meerwasser zu bauen.
Auf der Ferieninsel Thasos kam es derweil zu einem großen Waldbrand. Wegen starker Rauchentwicklung musste ein Hotel evakuiert werden. In Teilen der Insel fiel der Strom aus.
Titelfoto: Giorgos Arapekos/ZUMA Press Wire/dpa