Klimawandel hinterlässt Spuren: Deutlicher Wassermangel in Thüringen

Von Jörg Schurig

Jena - Thüringen geht mit einem deutlich verminderten Grundwasserstand in den Winter.

Thüringen geht mit einem niedrigen Grundwasserstand in den Winter. (Symbolfoto)  © Daniel Vogl/dpa

Nach Angaben des Landesumweltamtes zeigten Ende November zwei Drittel der Messstellen im Freistaat zu niedrige Wasserstände im Boden an. Besonders betroffen sind Südwestthüringen, das südöstliche Thüringer Becken und das Altenburger Land. Zuerst hatte der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) darüber berichtet.

Laut Nils Fröhlich, Sprecher des Landesamtes für Umwelt, Bergbau und Naturschutz, gehe das Dilemma auf zu geringe Niederschläge im letzten Winter und Frühjahr zurück.

Es habe zwar jetzt im Herbst gute Niederschlagsmengen gegeben. Allerdings fülle sich der Grundwasserkörper immer nur wieder langsam auf. "Es gibt da eine Zeitverzögerung." Erst im Abstand von mehreren Monaten spiegele sich der Niederschlag im Grundwasser wider.

Klima und Klimawandel Waldbrände und Mega-Hitze: Dieses Land kämpft mit dem Klimawandel

Grundsätzlich sei das Grundwasserproblem eine Folge des Klimawandels. "Wenn es eine längere Trockenphase gibt, ist der Boden erst einmal nicht aufnahmefähig." Regenwasser habe keine Chance, im harten Boden zu versickern. "Es fließt dann an der Oberfläche ab und kann nicht für das Grundwasser wirksam werden." Das Optimum wären gleichmäßige, über das ganze Jahr verteilte Niederschläge.

Anzeige

In Thüringen hoffe man nun auf einen Winter mit viel Regen und Schnee. "Wenn es so bleibt wie zuletzt, dann wird sich das Grundwasser in der ersten Hälfte des kommenden Jahres wieder ein Stück weit erholen", betonte Fröhlich.

Mehr zum Thema Klima und Klimawandel: