So sieht Klimawandel aus: Physiker erklärt, warum wir uns auf mehr schwere Gewitter einstellen müssen

Von Annette Reuther

München - Hagel dick wie Tennisbälle, Sturzfluten und tosender Sturm - auf Unwetter wie derzeit müssen sich die Menschen nach Angaben eines Wetterforschers in Zukunft mehr einstellen.

So viel Hagel, wie hier in Ottobrunn, gab es noch nie. Die Extremwetterlagen zeugen vom Klimawandel in Bayern.
So viel Hagel, wie hier in Ottobrunn, gab es noch nie. Die Extremwetterlagen zeugen vom Klimawandel in Bayern.  © B & S/dpa-Zentralbild/dpa

Weil sich die Erde infolge des Klimawandels erwärme, werde es mehr extreme Wetterlagen geben, sagte der Physiker Christian Plaß-Dülmer, Leiter des Bergobservatoriums auf dem Hohen Peißenberg am Starnberger See, der "Süddeutschen Zeitung".

"Wir erwarten, dass Extremwetterlagen häufiger werden. Solche schweren Gewitter wird es dann häufiger geben."

Durch den Klimawandel seien die Temperaturen in der Region im Schnitt um zwei Grad Celsius gestiegen. "Damit ist die Luft wärmer und hat in der Regel auch mehr Feuchtigkeit." Wärmegewitter bildeten sich bei zunehmender Hitze.

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"Wenn die Luft im Sommer wärmer wird, enthält sie mehr Feuchtigkeit und Energie, Gewitter bilden sich und werden mit zunehmender Temperatur meist heftiger."

So viel Hagel wie zuletzt am Starnberger See habe er noch nie gesehen. "Wir beobachten die Unwetter mit Radargeräten und hatten einen Radarstrahl in die Gewitterzelle geschossen, der die Regentropfen und Hagelkörner reflektiert".

"Einen Wert der Reflektivität wie bei diesem Unwetter konnten wir noch nie zuvor beobachten. Das heißt, die Regen- und Hagelmenge war so hoch wie nie, zumindest nach den ersten Auswertungen."

Titelfoto: B & S/dpa-Zentralbild/dpa

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